Via San Martino, 1 – Località Ponte Ronca – 40069 Zola Predosa (Bologna)
Tel: 051 756763
Email: info@mariabortolotti.it
www.mariabortolotti.it

WEINE

  • Mamolo (Pignoletto: vino bianco)
  • Falestar (Pignoletto: vino bianco frizzante)
  • Dardleina (Barbera: vino rosé frizzante)
  • Bosco (Pignoletto: vino bianco)
  • Matilde (Barbera: vino rosso)
  • Natura ama nascondersi (Barbera: vino rosso)
  • Armando (Barbera, Cabernet S., Colorino: vino rosso)
  • Dolcedò (Pignoletto: vino bianco dolce passito)
  • Bibendum (Barbera vendemmia tardiva:Vino rosso)
  • Eligio (Sauvignon: Vino bianco)

Die Preise der Weine liegen zwischen € 10 und € 20 (2017)

Flavio Canetti ist Mitglied bei den Vignaioli Artigianali Naturali

Jahresproduktion: ca.20000 Flaschen
Rebsorten: Pignoletto, Sauvignon blanc; Barbera, Cabernet sauvignon
Rebfläche: 6 ha
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Direktverkauf: ja
Wohnmöglichkeit: nein

Flavio Cantellis sechs Hektar großes Weingut liegt kurz hinter der Peripherie Bolognas, genau dort, wo erste Hügel langsam und noch sehr sanft in Richtung Apennin aufsteigen. Ausgesucht hat diesen Platz seine Mutter Maria Bortolotti vor knapp 30 Jahren, als sie nach Jahren des Zauderns beschloss, ihren Beruf als Lehrerin an den Nagel zu hängen, um endlich das zu werden, was sie immer werden wollte: Winzerin. Neben bereits vorhandene Rebstöcke setzte sie noch Barbera, Sauvignon blanc und Pignoletto in die Kalk-Ton-Böden, allesamt Sorten, die – auch wenn man das kaum glauben mag – seit Jahrhunderten in der Gegend heimisch sind (laut Flavio könnte es durchaus sein, dass Barbera nicht vom Piemont in die Colli Bolognesi wanderte, sondern die Migration genau in die entgegengesetzte Richtung stattfand. Dokumente bezeugen die Sorte bereits im 12. Jahrhundert in der Gegend rund um Bologna, zu einem Zeitpunkt, als es dergleichen Aufzeichnungen rund um Asti und Alba noch längst nicht gab.)

Zwei Generationen: Von Anfang an bewirtschaftete Maria ihre Weingärten biologisch, seit 1992 ist sie entsprechend zertifiziert. Flavio hat daran nie etwas geändert. Im Gegenteil. Den kompromisslosen Weg seiner Mutter (die übrigens noch immer am Weingut werkt) ist er noch ein Stück weitergegangen. Er experimentiert mit extremen Stockdichten und Niedrigerziehung und versucht sich zudem an Rebsorten, die selbst die ältesten Winzer der Gegend nur noch vom Hörensagen kennen. Und letztlich hat er auch im Keller Entscheidungen getroffen, die dazu geführt haben,  dass er heute Weine keltert, die weit über dem stehen, was man ansonsten aus dieser Ecke kennt. So schafft er es, dem meist eher durchwachsenen Pignoletto sein ganzes Potenzial (Bosco) zu entlocken und interpretiert ihn zudem gleichermaßen erfolgreich in unterschiedlichsten Stilistiken (Falestar, Mamolo). Fast noch erstaunlicher ist der Eligio, seine Sauvignon blanc Interpretation, die reif gelesen und auf der Maische vergoren, meilenweil von den dünnen, grün-grasigen Allerweltversionen entfernt ist, die uns von einem dumpfen Allerweltjournalismus noch immer als sortentypisch vorgegaukelt wird.  Flavios Sauvignon wirkt warm, gelbfruchtig, herbstlich und generös, die Säure ich weich aber strukturgebend, der Körper muskulös aber entspannt.

ROT: Und auch seine Barbera können sich sehen lassen. Die notorische Säure der Sorte wird in den meisten Jahren von der emilianischen Sonne in ein Gleichgewicht gebracht, von der die meisten Piemonteser Versionen nur träumen können. Insofern haben seine Rotweine ein Gleichgewicht aus Frucht, Erde, Kraft, Tannin und Säure, das man sich viel öfter wünschen würde.

Kooperation: Die Entwicklung ist dabei noch längst nicht abgeschlossen. Jede Neuerung, jeder Schritt, der ihn auf noch unbekanntes Terrain führt, wird genau beobachtet und analysiert. Er probiert neue Gebinde aus, experimentiert mit Maische- & Ausbauzeiten, reduziert die Schwefelmengen und filtert immer seltener. Dabei steht ihm oft Claudio Plessi zur Seite, ein brillanter Winzer aus dem zwanzig Kilometer entfernten Caselnuovo Rangone, mit dem er sich den Weinkeller teilt (bzw. ihn auch Claudio zur Verfügung stellt.) Gemeinsam loten sie aus, was möglich ist und keltern dabei Weine, die sich längst als Messlatte für die anderen Winzer ihrer jeweiligen Regionen erweisen.

Antonio Ognibene macht seit 1973 Wein. Dieses Jahr steht die vierundvierzigste Lese an, Innovationen und Experimente gibt es trotzdem immer noch in regelmäßigen Abständen. Im Weingarten wie im Keller. Dieses Jahr – 2017 – wird sich Antonio beispielsweise zwei große Holzfässer leisten und zumindest einen Teil seiner Weißweine wieder darin vergären und ausbauen. So wie auch schon 1973. Experimente führen nicht immer ausschließlich in die Zukunft, gelegentlich schließen sie auch Kreise und Biographien und geben einen Eindruck davon, wie es einmal war.

„1973 kam ich frisch aus der Weinbauschule“, erzählt Antonio. „Mit all den Lehrmeinungen im Kopf, die damals vorherrschten. Holzfässer für Weißweine hatten darin genauso wenig Platz, wie eine nachhaltige und ökologische Bewirtschaftung der Weingärten. Wir orderten Säcke voll Kunstdünger, Herbizide und Pestizide, pflanzten Merlot, verheizten die Holzfässer und investierten in temperaturgesteuerte Stahltanks.“ 15 Jahre lang verschrieb er sich dem klassisch konventionellen Weinbau, dann hatte er die Schnauze voll. 1989 stellte er auf biologischen Weinbau um, früher als die meisten aus seiner Gegend.

Die Gegend: Das sind die Hügel von Monteveglio, südwestlich von Bologna gelegen, eine steinalte Weinbauregion, die immer ordentliche, selten außerordentliche Weine hervorgebracht hat. In der landwirtschaftlichen Produktionshierarchie hatte Wein zwar elementare Bedeutung, doch waren die Schweinezucht und vor allem die Käseherstellung über lange Zeit noch wichtiger. Die Gewichtung hat sich kaum verändert und als nachdrücklichen Beweis dafür, wuchtet Antonio eine 5 Kilo schwere Mortadella als Begleitung zum Wein auf den Tisch und erzählt weiter.

„Die Schweine wurden hier immer rund um Weihnachten geschlachtet. Zu diesem Zeitpunkt mussten die Weine bereits gefüllt sein, da man danach keine Zeit mehr für sie hatte. Da es allerdings vor ein paar Jahrzehnten im Winter noch richtig kalt war, stellten die meisten Weine den Gärprozess ein, bevor der Zucken komplett umgewandelt war und führten ihn erst im Frühling, bei wärmeren Temperaturen, und dann bereits in der Flasche fort.“

PIGNOLETTO: Da bei der Gärung nicht nur Alkohol sondern auch Kohlensäure entsteht, entstanden auf natürliche Weise Schaumweine, die bis heute den wichtigsten Part der Weinproduktion in den Colli Bolognesi ausmachen. Allen voran aus Pignoletto, einer weißen Sorte mit hoher Säure, die dem Fett von Mortadella & Co.  mit Frische und Lebendigkeit kontert. Antonio keltert aus Pignoletto gleich vier verschiedene Versionen, wobei nur eine davon sprudelt. Ein paar Tage Maischestandzeit sorgen für Saftigkeit und Struktur, 18 Monate in der Flasche für feine Kräuter- und Zitrusaromen und eine dichte Textur. Kontakt mit ihren Schalen haben auch die anderen Versionen: der Bersot, der als zusätzliche Information das Pflanzdatum 1933 auf dem Etikett trägt und nach sechs Monaten im Stahltank (ab 2017 Holz) gelbe Früchte und Blütenaromen in eine kühle, saftige, substantielle und vitale Textur bettet. Und der „Le Anfore“, bei dem der Pignoletto über ein paar Monate hinweg in toskanischen Terrakottagefäße gärt und reift und zur fordernden Säure auch noch ein wenig Gerbstoff, Orangennoten, Honig und Nüsse dazuaddiert.

Antonio mag Amphoren. Auch davon soll es künftig mehr geben. Geschuldet ist seine Leidenschaft keinem Trend (Antonio ist meilenweit von Moden jedweder Art entfernt) sondern der Tatsache, dass man vor einem guten Jahrzehnt unweit von Monteveglio bei Ausgrabungen auf eine bestens erhaltene römische 1000-Liter Amphore stieß. Tief verwurzelt mit seiner Heimat fuhr Antonio auf die andere Seite des Apennins, in die toskanische Töpferhochburg Impruneta und ließ sich ein paar Amphoren brennen, in denen er seither seinen Pignoletto so römisch wie möglich vinifiziert.

ROTE SORTEN: Im Kalk-Ton-Gemisch seiner sieben Hektar wurzeln allerdings nicht nur weiße Sorten (neben Pignoletto auch Alionza, eine alte autochthone Sorte aus der er einen – leider restsüßen – Frizzante keltert), sondern auch Barbera und Negretto. Letztere war bis ins 18. Jahrhundert die große Sorte der Colli Bolognesi. 14000 der damals 20000 Hektar Rebfläche waren mit ihr bestockt und wenn man den Dokumenten der Zeit  glauben darf, muss die Gegend im Herbst in ein beeindruckendes Farbenspiel aus gelben Blättern und tiefdunklen, fast schwarzen (Negr-etto) Trauben getaucht gewesen sein. Danach ging es steil bergab mit der Sorte und heute gibt es nur noch Handvoll Winzer, die daraus Weine keltern. Antonios Version reift über mindestens 12 Monate in großen Holzfässern und vereint Kräuternoten und rote Früchte, nicht zu knapp Gerbstoff und eine erstaunlich elegante Textur.

LOKALE KÜCHE: Antonios Weine lassen sich am besten direkt bei ihm probieren – und zwar möglich von Freitag bis Sonntag, wenn er den Agriturismo aufsperrt, in dem man zwar nicht wohnen aber dafür umso besser essen kann.

WEINE

Bersot
Bersot 1933
PignOro
Le Anfore
Naigaret (Negretto)
Bricco della Invernata
Calstrino
Garò
Chiné

Die Preise der Weine liegen zwischen € 6 und € 15 (2017)

LINKS

Emilia Romagna
Emilia sur lì

Bei Gradizzolo kann man exzellent essen – lokal & rustikal – Öffnungszeiten siehe Webseite

Jahresproduktion: ca.20000 Flaschen
Rebsorten: Pignoletto, Alionza, Barbera, Negretto
Rebfläche: 7 ha
Manuelle Lese: ja
Dünger: nein
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Direktverkauf: ja
Wohnmöglichkeit: nein

Antonio Ognibene

Via Invernata n. 2
40050 Monteveglio (BO)
Tel. 051830265
Cell. 3317300553


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