DURELLA

In der Wahrnehmung deutschsprachiger Weintrinker gibt es vermutlich um die 20 relevante italienische Rebsorten. Durella gehört mit Sicherheit nicht dazu.

Das ist so schade wie verständlich, wird sie doch lediglich in den Hügeln zwischen Vicenza und Soave angebaut und eigentlich ist das noch viel zu weit gegriffen. Durella gibt es fast nur an den Ausläufern der Monte Lessini, wo sie auf steilen Hängen in kalkigem und schiefrigem Untergrund wurzelt. Der Name der Sorte ist Programm: Die Haut ist „duro“, hart und nebenbei auch noch dick. Manchmal heißt sie auch Rabiosa, die Wütende, was ähnlich treffend ist, da sie ein erkleckliches Maß an Säure besitzt – zählt man das Terroir und die Eigenschaften der Rebsorten zusammen, ergeben sich daraus im Idealfall mineralische, kühle, geradlinige und stringente Weine, die still mehr als nur eine Ähnlichkeit mit Chablis aufweisen und über Jahre hinweg zulegen. In Zeiten, als man in der Welt und folglich auch in Italien versuchte, immer fettere und holzlastigere Weine zu produzieren, riss man die Durella mit ihren fragilen Aromen, ihrem straffen Körper und ihrem moderaten Alkohol sukzessive aus. Das hat sich glücklicherweise in den letzten Jahren geändert.

Als Spumante ausgebaut, spielt sie in der obersten Liga italienischer Schaumweine mit. Fongaro und Meggiolaro liefern dafür exzellente Beispiele. Daniele Piccinin ist sowohl mit seinen Weißweinen (Montemagro, Bianco di Muni) wie auch mit seinem Schaumwein Quattroventi (methode champenoise, null Dosage, 36 Monate auf der Hefe) eine Klasse für sich.

Eine Auswahl

Daniele Piccinin: Montemagro (exzellent)
Daniele Piccinin: Bianco di Muni
Daniele Piccinin: Quattroventi (Spumante)
Fongaro: Riserva Brut (Spumante)
Fongaro: Pas Dosé
Meggiolaro: Sotoca‚ (rifermentato)
Meggiolaro: Corte Roncolato (metodo classico)