Enoz
Wer Lust hat oder das Bedürfnis verspürt zu verstehen, was die alten Römer tranken, der sollte sich eine Flasche vom Le Monade oder vom Il Chaos von Roberto Zeno besorgen oder – noch besser – sein Weingut besuchen. Dessen Weingärten liegen an den Hängen des lange erloschenen Vulkans Roccamonfina in der Nähe von Sessa Aurunca, jener Gegend, in der während der römischen Antike Falerner, der damals prestigeträchtigste Wein gekeltert wurde.
Rebsorten und Produktionsbedingungen dürften mit jenen vor 2000 Jahren zwar nichts mehr zu tun haben, die Böden und selbst das Klima sollten jedoch weiterhin recht ähnlich sein. Außerdem vinifiziert Roberto seine beiden Weine in Amphoren, was zwar eher dem Wunsch nach einem möglichst neutralen Gefäß als einer Referenz an die Römer geschuldet ist aber eben doch dem klassischen Ausbaugebinde der damaligen Zeit entspricht.
Soweit die Bezüge zur Vergangenheit. Im Hier und Heute bearbeitet Roberto mit seinen Töchtern Alessandra und Ludovica fünf Hektar Rebflächen auf einem 22 Hektar großen Areal, das von mildem mediterranem Klima und vulkanischer Erde geprägt, auch noch Platz für Olivenbäume, Maroni, Obstkulturen, Getreide, Hülsenfrüchte und Bienenstöcke bereithält.
Die Bewirtschaftung ist seit 2019 offiziell biologisch, seit 2018 borgen sich Roberto und seine Töchter zudem Ideen aus dem Biodynamik aus. In der sanften, leicht hügeligen Landschaft wurzeln vor allem die für die Gegend typischen Sorten wie Aglianico, Piedirosso, Falanghina und Fiano. Zu dem Quartett gesellt sich auch noch Primitivo, der in der Gegend ansonsten nicht anzutreffen ist.
Weine – eine Auswahl
Le Monade: 100 Prozent Fiano. Über neun Monate in Amphoren ausgebaut. Ungeschönt und ungefiltert. Gelbfruchtig, Zitrus und pflanzlichen Noten. Eine Säureader durchzieht den Wein und führt in geradlinig zum Gaumen. Wirkt erfrischend und belebend, ist sauber, präzis und tiefgründig.
Il Chaos: 100 Prozent Primitivo. In der Amphore ausgebaut, ein Behältnis, in dem sich schon die brillanten Interpretationen von Cristiano Guttarolo bestens machen. Straffer, geradliniger und weniger fruchtoffensiv als man das von Primitivo normalerweise gewohnt ist. Erinnert aromatisch an Himbeeren und Holunderblüten. Ist am Gaumen elegant und absolut präzis. Top.
Kontakt
Roberto Zeno
Adresse: Strada Comunale Sessa-Tuoro – 81037
Telefon: 338 1761446
E-mail: info@enozwine.it
Webseite: enozwine.it
Rebsorten: Fiano, Falanghina, Primitivo, Aglianico, Piedirosso
Rebfläche: 5 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: nein
Bezugsquellen:
Ab Hof: ja, nach Voranmeldung
Aus Italien online: rollingwine.com; greenwine.it
AT/DE/CH: –