Monteforche
Alfonso Soranzo gehört zu den besten Winzern der Colli Euganei, wo er in Vò, im Schlagschatten des 630 Meter hohen Monte Venda, knapp fünf Hektar Rebflächen bewirtschaftet.
Den größten Teil davon nimmt erstaunlicherweise Cabernet Franc ein, dem das karge Terrain gut bekommt und der sich einer gewissen Tradition in den Hügeln erfreut. Alfonso, ehemals ein exzellenter Musiker, hat diesen Weingarten und ein paar andere Ende der 90er Jahre von seinen Eltern übernommen und sich sehr früh dazu entschlossen, in Richtung Qualitätsweinbau durchzustoßen.
Ein konsequenter Schritt war die biologische Bewirtschaftung, ein weiterer mit den Erträgen ordentlich runterzufahren. Das tut nicht nur dem Cabernet Franc gut, sondern auch seinem „Vigne Vecchie“, der aus alten Rebsorten besteht, die er vor einigen Jahren als Feldversuch gemeinsam mit der Universität Padua ausgesetzt hat: Marzemina Nera Bastarda, Turchetta, Recantina, Corbinona, Pattaresca und Cavrara ergeben mittlerweile eine gehaltvolle und absolut probierenswerte Cuvée. Weißes gibt es ebenfalls und mit der Marzemina Bianca hat Alberto auch hier Autochthones zu bieten, ergänzt von Garganega (exzellent), Moscato und Malvasia. Elementar für die Qualität sind vor allem die vulkanischen Böden, die den Weinen, ergänzt um die Handschrift Alfonsos, Eigenständigkeit und Individualität verleihen.
Weine – eine Auswahl
Ein Wein, der jung getrunken werden will, ist Alfonsos RIF (für rifermentato in bottiglia – flaschenvergorener Frizzante). Gekeltert wird der Sprudel aus Serprino – keine autochtone Rebsorte aus den Colli Euganei, sondern ein Synonym für die Glera, die wiederum ein Synonym für Prosecco ist. Fakt ist allerdings, dass es die Sorte seit ewigen Zeiten auch in den Hügeln gibt und sogar eine eigene DOC dafür geschaffen wurde. Alfonsos federleichte und blütenreiche Version kann sich locker mit den besten Interpretationen der Kernregion des Prosecco messen.
Ähnliches kann man über seinen Garganega sagen, den Vigneto Carantina, der saftig, konzentriert und rauchig den Vergleich mit den besten Exemplaren aus Soave und Gambellara nicht scheuen muss.
Malvasia, Garganega und Moscato Bianco sind die Bestandteile des Cassiara, einer staubtrockenen, mineralischen und aromatischen Cuvée. Die Vinifikation der beiden Weißweine unterscheidet sich kaum. Alfonso schwefelt die Maische minimal (die pH-Werte in den Hügeln sind seiner Ansicht nach nicht so niedrig, dass er darauf verzichten will), danach wird spontan und ohne Temperaturregulierung vergoren und die Weine – weiß wie rot – in Zementfässern gelagert. Geschönt und gefiltert wird nicht, geschwefelt erst wieder vor der Einflaschung.
Neben den beiden brillanten Cabernet Franc, keltert Alfonso einen geradlinigen und erstaunlich fruchtigen Carmenere und zu guter Letzt einen Wein, der in seiner Zusammensetzung definitiv einzigartig auf der Welt ist.
In einem Projekt mit der Universität Padua hat Alfonso Soranzo eine Parzellen seiner Weingärten alten autochtonen Sorten gewidmet: seit einigen Jahren kultiviert er Marzemina Nera, Pattaresca und Cavrara und keltert daraus einen Wein, dem er den Namen „Vecchie varieta“ (alte Rebsorten) verpasst hat – rustikal, saftig, ledrig, dunkel und kraftvoll.
Kontakt
Monteforche – Alfonso Soranzo
Adresse: Vò, Franzione Zovon, Via Rovarolla, 2005
Tel: 3332376035
Email: soranzo1968@gmail.com
Rebsorten: Malvasia, Marzemina Bianca, Moscato, Garganega, Pinot Grigio, Moscato; Cabernet Franc, Carmenere, Marzemina Nera Bastarda, Turchetta, Recantina, Corbinona, Pattaresca und Cavrara
Rebfläche: 5 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: nein
Bezugsquellen:
Ab Hof: ja, nach Voranmeldung
Aus Italien online: –
AT/DE/CH: –