HINTERGRUND

Man schrieb das Jahr 1471 als im Kataster von Cupramontana erstmals die Wörter terre vignate, mit Reben bestocktes Land, auftauchten. Auch wenn man nicht mehr weiß, wo sich die Rebflächen genau befanden, kennt man doch ihren Besitzer: Nocenzio di Giovanni. Nocenzios Name findet sich auch auf dem Etikett von Corrado Dottoris roter Cuvée aus Montepulciano und Sangiovese. Die Tradition will es hier so, dass Rotweine aus unterschiedlichen Rebsorten mit eher kurzen Mazerationszeiten gemacht werden.
Montepulciano und Sangiovese wachsen in unterschiedlichen Parzellen in den von dem kleinen Dorf nach Süden hin abfallenden Hängen. Die ältesten Stöcke sind 45 Jahre alt, die Produktion pro stock liegt bei 1 Kilo. Der Untergrund besteht aus weißem Mergel, Kalk und Gips, eine geologische Kombination, die sich – straff und streng – in der Textur des Nocenzio wiederfindet.
Nach dem Rebeln werden die Trauben vergoren und dabei ca. 10 Tage auf den Schalen belassen. Danach werden sie gepresst und der Wein für sechs Monate auf der im Stahltank gereift.

STIL

Kühl, dunkel und mediterran. Corrado Dottoris Beweis, dass junger und nur kurzgemaischter Wein nicht banal sein muss. Zwar hat auch im Nocenzio Trinkfluss und Unbeschwertheit oberste Priorität, doch verstecken sich dahinter auch Substanz und Tiefe. Wie so oft in Corrados Weinen hat man es mit Gegensatzpaaren zu tun, die sich allerdings nicht ausschließen, vielmehr miteinander harmonieren.

Datenblatt

Rebsorte: Montepulciano, Sangiovese, Vernaccia nera
Bewirtschaftungsart: biologisch
Weingarten: San Michele. Karger Untergrund, von Ton, Kalk und ihn durchquerende Gipsadern geprägt.
Lese: Per Hand
Vergärung: spontan | wilde Hefen, in gebrauchten Holzfässern
Ausbau: 3-4 Jahre in alten Barriques
Filtration: nein
SO₂: < 50 mg
Alkoholgehalt: 14 % vol
Verschluss: Naturkorken
Trinktemperatur: 16-18 °C
Perfekte Trinkreife: ab sofort – 2035