Eugenio Bocchino

Eugenio Bocchino und Cinzia Pelazza bewirtschaften 5,5 Hektar Weingärten in La Morra, mitten im Herzen des Barologebiets. Einige davon waren einst im Besitz von Cinzias Großvater, andere kamen im Laufe ihrer mittlerweile 20-jährigen Winzerlaufbahn hinzu.

Die beiden vinifizieren zu 95% Nebbiolo, die große Sorte der Region. Die bekannteste ihrer Crus ist die Lage La Serra. Eugenio und Cinzia besitzen dort alte und junge Rebflächen, die sie separat ausbauen und erst kurz vor der Füllung zusammenführen. Intensität und Kraft stehen beim La Serra im Vordergrund. Ein zweiter Barolo verzichtet auf die Lagenbezeichnung und trägt stattdessen den Namen der Tochter Lu. Hier geht es straffer zur Sache, der Ausbau erfolgt in größeren Eichenfässern und für ein Jahr im Zement, Kraft wird hier durch Eleganz ersetzt, Intensität durch Subtilität. Der dritte große Nebbiolo ist kein Barolo, da sich die Lage La Perucca zwar genau zwischen Barolo und Barbaresco aber eben doch außerhalb der sakralen Nebbiolozonen befindet. Das macht zwar sensorisch kaum einen Unterschied, da La Perucca auf quasi demselben Terroir basiert, preislich schlägt sich ein Verlassen der Zonen allerdings sofort nieder. La Perucca ist straff und saftig, die Erdauflage ein weniger sandiger als die restlichen sechs Parzellen der beiden, doch besteht auch ihr Boden hauptsächlich aus Lehm und Kalk. Ein vierter Nebbiolo, der Roccabella ist elegant, puristisch und geradlinig, feingestrickt und zart und bildet den beeindruckenden Einstieg in Eugenios und Cinzias Nebbiolowelten.

Nach konventionellen Anfängen, stellten die beiden erst auf biologische und 2010 auf biodynamische Bewirtschaftung um. Sie sind Mitglied bei Nicolas Jolys Renaissance de Terroir Gruppe und bei der Naturweinbewegung ViniVeri. Im Weingarten besteht dabei das permanente Bestreben, auch auf Schwefel und vor allem Kupfer soweit wie möglich zu reduzieren. Um das zu erreichen experimentiert Eugenio auch mit diversen Präparaten und Ölen. Im Keller wird durch die Bank spontan vergoren, der Ausbau der Weine findet vor allem in größeren Holzfässern statt. Gefiltert und geschönt wird nicht und auch sonst verzichtet die beiden mit der Ausnahme von ein wenig Schwefel auf Additiva jedweder Art.

Weine – eine Auswahl

Roccabella: Nebbiolo vom „schönen Fels“. Weich und elegant und dabei doch kühl, strukturiert und animierend. Rosenaromen kombinieren sich mit reifen Kirschen und Kräutern. Die Tannine sind trotz der langen Mazerationszeit mürbe und samtig, die Säure ist mild und gibt doch Richtung und Druck mit auf den Weg zum Gaumen. (ca. € 25)

La Perucca: La Perucca ist eine Lage, die genau zwischen Barolo und Barbaresco liegt und folglich als Nebbiolo d‘Alba deklariert wird. La Perucca basiert vor allem auf Lehm, Kalk und Sand, die Pflanzdichte liegt bei 5000 Stöcken pro Hektar bei einem durchschnittlichen Ertrag von 1kg/Stock. Intensiv, kraftvoll und erdig, ein paar Beeren und mediterrane Kräuternoten kombinieren sich mit dunklen Aromen. Tannin und Säure puffern sich gegenseitig und ergeben eine dichtgewobene, saftige und druckvolle Textur. (ca. € 35)

Barolo Lu: Eine Selektion spätgelesener Nebbiolo-Trauben aus den beiden Lagen La Serra und Fossati. Zwei Jahre in großen Holzfässern und ein weiteres in Zement ausgebaut. Reife rote Kirschen, Rosenblätter, Lakritze und noch einige Aromen mehr finden sich zwischen Nase und Gaumen und liefern die Basis für eine komplexe, vielschichtige und repräsentative Interpretation eines klassischen und traditionellen Barolo. Säure und Tannine tragen zur Balance des Weins bei, dessen Textur aber vor allem elegant und weich ausfällt. (ca. € 50)

Kontakt

Eugenio Bocchino
Adresse: La Morra, Frazione Santa Maria, Località Serra, 2
Tel:+39 0173500358
E-Mail: info@eugeniobocchino.it
www.eugeniobocchino.it


Rebsorten: Nebbiolo, Barbera
Rebfläche: 5,5 Hektar
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch: ja
Direktverkauf: ja
Wohnmöglichkeit: nein


Bezugsquellen:

Ab Hof-Verkauf: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: –

Im deutschsprachigen Raum: vinonudo.at