Ein Bocale ist im umbrischen Dialekt ein Doppelliter Wein oder Öl. Der Ausdruck wird zudem seit ewigen Zeiten von der lokalen Bevölkerung Montefalcos – dem derzeit wieder stark pulsierenden Herz des umbrischen Qualitäts-Weinbaus – als Spitzname für die Familie Valentini verwendet.

Die produziert seit Jahrhunderten Sagrantino de Montefalco, den berühmten Rotwein der Gegend, und Olivenöl, seit 2002 – nach der Übernahme und Neugründung des Weinguts durch Valentino Valentini – auch in Flaschen abgefüllt und mit der Tendenz stetig besser zu werden. 

Dafür  hat man sich – wenn auch nicht zertifiziert – dem biologischen Weinbau zugewandt und setzt auch sonst auf nachhaltige Antworten auf zunehmend problematisch werdendere klimatische Verhältnisse. Die sechs Hektar Weinberge der Familie befinden sich allesamt rund um das Weingut im Süden von Montefalco. Wichtigste Rebsorte ist wie immer und überall in Montefalco der Sagrantino, der zweimal reinsortig und einmal im Cuvée mit Sangiovese und Merlot vinifiziert wird.

Vergoren wird spontan und ohne Temperaturkontrolle, der Ausbau findet – speziell bei den beiden Sagrantino über mehrere Jahre hinweg – in großen Holzfässern statt. Geschönt und gefiltert wird nicht.

Sagrantino Montefalco: Wird über mindestens 40 Tage mazeriert, spontan vergoren und danach über drei Jahre im Holzfass (2 Jahre) und in der Flasche (1 Jahr) gereift. Dunkle Beeren, Macchia, süße Gewürze, Vanille, stoffig, kraftvoll, ausladend und intensiv. (ca. €25)

Montefalco rosso: Hauptanteilig Sangiovese + Sagrantino & Merlot. Über 12 Monate im Holz und weitere sechs Monate im Fass ausgebaut. Kühler und leichtfüßiger als der reinsortige Sagrantino, dunkelfruchtig, Blüten. Geradlinig, saftig und elegant. (ca. €12)