FOGLIA TONDA

Foglia Tonda ist eine rare aber äußerst interessante Rebsorte aus der Toskana.

Obwohl sie ziemlich alt zu sein scheint, weiß man erstaunlich wenig über sie. Ihren Namen, so viel ist sicher, verdankt sie ihren quasi runden Blättern (tonda  = rund, foglia = das Blatt). Ihre Heimat ist, auch das steht fest, die Toskana, genauer das Chianti. Ihr Beziehung zu Sangiovese, dem Big Player der Gegend, ist ein verwandtschaftliches. Qualitativ wird sie von vielen Winzern als Sangiovese-ebenbürtig betrachtet – mit etwas weicheren Tanninen und einer milderen, aber immer noch spürbar präsenten Säure. Warum sie allerdings trotz ihrer hohen Qualitäten nur vereinzelt in den Weingärten der Toskana zu finden ist, ist wiederum unklar – möglicherweise liegt es an ihren extrem kompakten Trauben, die bei Herbstfeuchtigkeit starkem Pilzdruck ausgesetzt sind.

Im Zuge einer Rückbesinnung auf historisch hochwertige Sorten scheinen sich derzeit jedoch immer mehr Winzer mit ihr beschäftigen zu wollen. Jedenfalls gehen die Verkäufe von Setzlingen an den Rebschulen seit einigen Jahren spürbar nach oben. 

Die wenigen reinsortigen Interpretationen, die ich kenne, haben eine komplexe Aromatik, die an dunkle Beeren, Erde, süße Gewürze und Pfeffer erinnern. Die Textur ist angenehm mürb und doch druckvoll, der Körper substantiell aber nie ausladend. Da kaum ein Winzer ausreichend Trauben für reinsortige Versionen hat, fließt Foglia Tonda meist in Sangiovese basierte Cuvées ein, die sie runder, weicher und aromatisch anspruchsvoller macht.

Eine Auswahl

Reinsortig gibt es bisher nicht allzu viele Weine. Empfehlenswert sind:

Podere Anima Mundi: Mor di Roccia
Podere Sequerciani: Foglia Tonda
Podere Casaccia: Foglia Tonda
Podere Ema: Fogliatonda
Manucci Druandi: Foglia Tonda

Im Verbund mit Sangiovese:

Le Boncie: Le Trame
Podere Alberese: A Vento il Sole