Fontorfio
Der Cossineo, Fontorfios Pecorino, ist ein gutes Beispiel dafür, wieviel Beobachtungsgabe und Erfahrung hinter richtig guten Weinen steckt und welche Bedeutung Boden hat, wenn man ihn zu verstehen versucht und zu interpretieren weiß.
2007 auf einen steilen Nord-Ost-Hang gepflanzt, wurzeln die Reben in drei unterschiedlichen Terrains, die allesamt ihren Fingerabdruck im Wein hinterlassen: Der oberste Teil besteht aus Schlick, der für eine recht üppige Vegetation und verhältnismäßig große Beeren und viel Saft sorgt. Im Mittelteil findet sich vor allem Lehm, der im Wein für einen dichten und kräftigen Körper verantwortlich zeichnet. Ganz unten wird es hingegen sandig und hier wachsen die aromatischsten Trauben, die dem Wein seine feinen floralen Noten geben. Igino Brutti und seine Frau Cinzia pflegen die jeweiligen Rebreihen ganz individuell und lesen die Trauben ihrer drei Teilbereiche genau dann, wenn ihre Eigenschaften optimal ausgeprägt sind.
Fontorfio ist ein relativ junges Projekt, das 2005 im 400 Meter hochgelegenen Cossignano, in den südlichen Marken, gegründet wurde. Das sie umgebende Land und ihre Traditionen sind hingegen alt und basieren auf einer bäuerlichen Kultur, die Igino und Cinzia weiterpflegen. Im Weingarten wird manuell und ohne den Einsatz systemischer Pflanzenschutzmittel gearbeitet, seit einigen Jahren ist man biologisch zertifiziert. Die Rebsorten sind die klassischen der Gegend: Pecorino und Passerina, Sangiovese und Montepulciano. Daraus keltern sie ein kleines aber feines Sortiment, in dem neben dem Cossineo vor allem der Salomé, eine Montepulciano Riserva, beeindruckt.
Weine – eine Auswahl
Cossineo: Pecorino. Straff, geradlinig, gehaltvoll. Vereint eine strukturierende Textur mit einem substantiellen Körper. Macht Druck und hat Zug in Richtung Gaumen. Wirkt mineralisch. Floral. Kräuterig. Hat dezente Frucht. Endet agil und animierend.
Gaio Mario: Eigenwillige Cuvée aus den weißen Passerina & Pecorino und der roten Montepulciano, einer Tradition der Gegend folgend. Rotbeerig, mild, weich. Unspektakulär. Ok.
Salomé: Montepulciano. Landet nach einigen Monaten im Stahltank für ein Jahr in gebrauchten Barriques. Dunkelfruchtig, würzig, dicht, mit mürben aber präsenten Tanninen, viel Druck und Tiefe und einer lebendig-saftigen Textur. Ausgewogen, mit Substanz und Trinkfluss, sehr gut.
Kontakt
Iginio Brutti
Adresse: Contrada Fiorano 4, Cossignano
Telefon: +39 392 9192698
E-mail: info@fontorfio.it
Webseite: fontorfio.it
Rebsorten: Pecorino, Passerina, Montepulciano, Sangiovese
Rebfläche: –
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: nein
Bezugsquellen:
Ab Hof: ja, nach Voranmeldung
Aus Italien online: –
AT/DE/CH: –