Alessandro Poli teilt seine Leidenschaft paritätisch in Grappe und Vini auf. Wobei da wie dort Nosiola eine Protagonistenrolle einnimmt. Aus ihr keltert er ein exzellentes trockenes Weißweinduo, einen Schaumwein und einen Vino Santo. Aus ihren Trestern destilliert er wiederum einen reinsortigen Grappa. Die Bedingungen für die Sorte und deren unterschiedliche Interpretationen könnten nicht besser sein. Alessandros Weingut und die meisten seiner Weingärten liegen in Santa Massenza, nahe des gleichnamigen  Sees, im Valle dei Laghi. Hoch über Trento und dem Etschtal genießen sie die Einflüsse mediterraner und alpiner Luftströme, was sich in einer reifen aber eben auch lebendigen Stilistik niederschlägt.

Die Existenz im Schnittpunkt zweier Klimazonen privilegiert nicht nur die Nosiola: auch Lagrein, Rebo (eine Kreuzung aus Teroldego und Merlot), Cabernet Sauvignon, die extrem rare weiße Peverella (aus der er einen Schaumwein in die Flasche bringt) und seit Kurzem auch die PIWIS Solaris und Bronner profitieren von den Zusammenspiel aus warmen Gardasee-Winden, die durch die Weingärten streifen und den frischen Luftströmen, die nachts von den Dolomiten zwischen die Reben absinken.

Das Terroir passt also, doch muss man es auch interpretieren können. Alessandro und davor sein Vater Francesco haben über Jahrzehnte ein tiefes Verständnis für die, sie umgebenden natürlichen Voraussetzungen entwickelt und auch offiziell Konsequenzen gezogen. Seit 1998 ist das Weingut biologisch zertifiziert und seit einigen Jahren setzt Alessandro Ideen und Methoden aus der Biodynamik um. Damit sich der Aufwand in den Weingärten auch im Wein widerspiegelt, reduziert er die Eingriffe im Keller auf ein notwendiges Minimum. Die Gärung startet dank wilder Hefepopulationen spontan. Auf Schönungen wird verzichtet und auch die Schwefelbeigaben halten sich in Grenzen. Den Weinen wird – rot wie weiß – relativ viel Zeit in Tank, Fass und Flasche eingeräumt, sodass sie dankenswerterweise schon ausgewogen und trinkfertig in die Regale kommen.

Noisola Maiano: Alessandros gewichtigste Nosiola-Version. Stammt von einer sich direkt über dem See befindlichen Einzellage. Die Trauben werden kurz angetrocknet, bevor sie vergoren werden. In Akazienfässern ausgebaut. Warm, weich, harmonisch. Hat Kraft und Substanz und Aromen, die an Haselnüsse, reife Äpfel und weiße Blüten erinnern. (ab Hof: ca. € 17)

Nosiola Sottovi: Die kleine Schwester. Stammt von unterschiedlichen Nosiola-Lagen. im Stahltank ausgebaut. Leichter, frischer und fruchtiger als der Maiano aber auch weniger profund und komplex. Spielerisch und einfach. Definitiv ein vielseitiger Essensbegleiter. (ab Hof: ca. € 14)

Naranis: Cuvée aus Bronner und Solaris. Vom höchsten Weingarten des Weinguts. Im Stahltank gereift. Kühl, strukturiert und druckvoll. Vereint eine lebhafte Säure mit einem profunden, relativ weichen Körper. Sanft und rund am Gaumen. Kräuter und Steinobstnoten. (ab Hof: ca. € 14)

Nosiola Belle Sui Lieviti: Sprudelnde Nosiola-Version. Im Stahltank vergoren und in der Flasche ein zweites mal vergoren. Nicht degorgiert. Hefige Noten, Blüten, reife gelbe Frucht. Feine Perlage, eher weich und rund für einen Frizzante, erfrischend-herbes Finish. (ab Hof: ca. € 12)

Lagrein „Le Valete“: Auf Kalk-Mergel Terrain gewachsen. Ca. 15-tägige Mazeration. Über 18 Monate im Holz gereift. Kraftvoll. Tiefe Frucht. Dunkle Würze. Robust und strukturiert. Lang. (ab Hof ca. € 17)

Bezugsquellen

Ab Hof-Verkauf: ja, nach Voranmeldung; verschickt nach Italien und vermutlich auch nach Deutschland und Österreich

Aus Italien online: –

Im deutschsprachigen Raum: –

Alessandro Poli
Fraz. Santa Massenza
Via del Lago, 13
38096 Vallelaghi (Trento)
Telefon: +39 0461 340090
Mobil: +39 335 6314920
www.distilleriafrancesco.it
email: info@shop-distelleriafrancesco.it