Cascina Fornace

Die Cascina Fornace befindet sich auf der linken Seite des Tanaro. Der Satz hat mehr Gewicht als man vermuten mag. Das wird einem erst bewusst, wenn man weiß, dass auf der rechten Seite des kleinen Flusses, keine 20 Kilometer entfernt, Barbaresco liegt und auch das Barolo nicht weit weg ist.

Für Enrico Cauda, der die Cascina Fornace 2009 aus der Taufe gehoben hat, hat das gleich mehrere Konsequenzen. Neben kleinen geologischen (mehr Sand), topographischen (steiler) und mikroklimatischen Unterschieden ist die vermutlich wichtigste, dass seine Nebbiolo nicht unter dem gewichtigen Namen der beiden großen piemontesischen Weindörfer vermarktet werden können, sondern unter dem weitgehend unbekannten seiner Region Roero. Doch genau diese möchte er mit seinen strengen und kühlen Nebbiolointerpretationen und seinen etwas extrovertierteren Arneisversionen nach Jahren in der Versenkung wieder auf der Landkarte positionieren.

Dafür verfolgt er ein konsequent biologisches Regime im Weingarten und eine minimalinterventionistische Herangehensweise im Keller. Und nachdem solche Projekte im Kollektiv leichter von der Hand gehen als ganz allein, hat er sich mit Alberto Oggero (vom gleichnamigen Weingut) und Luca Faccenda (Valfaccenda) kurzgeschlossen und die kleine Vereinigung SoloRoero gegründet.  

Weine – eine Auswahl

Desaja: 100 Prozent Arneis. Die Trauben stammen von der steilen und sandigen Lage Desaja. Ohne Firlefanz, allerdings mit drei Tagen Maischestandzeit vinifiziert, wurde er  über ein knappes Jahr in Zement und Tonneaux ausgebaut. Ohne ein Gramm Fett auf den Rippen. Straff und strukturiert. Engmaschig und stoffig. Mit klaren und profunden Aromen. Top (ca. € 18)

Pedaforno: Der zweite Arneis. Etwas länger auf der Maische wird er danach ausschließlich im 1000-Liter Holzfass gereift. Die Zeit darin pendelt den Wein entsprechend aus, die Gerbstoffe geben zwar Richtung sind aber bestens eingebunden. Zitrus und gelbfruchtige Aromen dominieren. (ca. € 20)

Viscà: Der Viscà reiht sich in die Tradition italienischer Tischweine. Spontan vergoren, ungefiltert und mit minimaler Schwefelbeigabe im Liter abgefüllt, ist er offen, samtig, weich, rotbeerig und leicht floral. (ca. € 15)

Roero Valdovato: Zu 100% Nebbiolo. Ohne allzu lange Maischestandzeit und im 500-Liter Fass über ein knappes Jahr ausgebaut, betont der Valdovato die filigranen Seiten des Nebbiolo. Puristisch, klare Aromen, eine delikate Textur, ein feinkörniges Tannin und eine spürbare aber nie aufdringlich Säure prägen ihn. (ca. € 20)

Kontakt

Enrico Cauda
Adresse: Frazione Sant’Antonio 29 A – 12040 Santo Stefano Roero (CN)
Telefon: 333 2038618
Email: cascinafornace@gmail.com


Rebsorten: Nebbiolo, Arneis
Rebfläche: 4 Hektar
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch: ja
Wohnmöglichkeit: nein


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: vinoirshop.it

AT/DE/CH: laperladelgusto.de