Centovigne
Die Centovigne, die hundert Weingärten, umgeben das Castello di Castellengo, ein tiptop restauriertes Schloss in Cossato, in Sichtweite des Monte Rosa. Seit dem 17. Jahrhundert hatte das Schloss eigene Reben, doch wurde die Produktion während des Zweiten Weltkriegs unterbrochen und nicht wieder aufgenommen.
Das änderte sich erst, als Magda Zago und Alessandro Ciccioni Mitte der 1990er Jahre begannen, alte, bisweilen verlassene Weingärten wieder instandzusetzen. Damit einher ging auch eine Restrukturierung des Kellers, dessen riesige Zementtanks die beiden reaktivierten und mit einer modernen Presse und großen Holzfässern ergänzten.
Coste della Sesia, die hoch oben im Norden des Piemonts gelegene Region, ist geologisch von Sand und Ton geprägt. Klimatisch liegt es an der Schnittstelle alpiner und mediterraner Einflüsse. Aufgrund der Höhe gibt es, anders als im Barolo, so gut wie nie Nebel. Dennoch spielt der Nebbiolo auch in den Centovigne des Castello di Castellengo eine dominante Rolle, wobei er nicht immer ganz für sich vinifiziert wird. In den Cuvées der Gegend finden sich für gewöhnlich auch mehr oder weniger große Anteile an Vespolina, Croatina und Uva Rara.
Alessandro und Magda keltern daraus drei Rotweine. Zudem haben die beiden auch einen Weißwein im Sortiment, der aus Erbaluce (Greco novarese), der klassischen weißen Sorte der Gegend produziert wird.
Weine – eine Auswahl
Coste della Sesia Centovigne: 90% Nebbiolo, 10% Vespolina. Vinifikation inkl. 15-tägiger Mazeration in Zement. Darauf folgt ein zweijähriger Ausbau im Tonneaux. Eher dunkle Aromen, Leder und Tabak. Fest und kompakt. Straffes Tannin. Erdige Aromen im Finish. (ca. € 18)
Coste della Sesia Nebbiolo Castellengo: Das Flaggschiff des Hauses. Das merkt man auch. Ist nochmals intensiver als der Centovigne. Klar, fest, mit fleischigen und balsamischen Noten. Ist straff und hat doch Kraft. Hat mürberes Tannin als die großen Nebbiolos des Südens. Endet kühl, saftig und rotbeerig. (ca. € 45)
Rosso della Motta: Gleichfalls größtenteils Nebbiolo. Spontan vergoren. Ausbau in Zement. Exzellenter Einstieg in das rote Sortiment des Weinguts. Frisch und lebendig. Von reifer Frucht und feinen floralen Noten geprägt. Jugendlich. Klar, kühl und animierend. Sehr gut. (ca. € 13)
Miranda: Erbaluce oder – wie man rund um Biella sagt – Greco novarese. Kräuter, weiße Blüten, salzig. Kühl und direkt. Saftig. Ok. (ca. € 13)
Kontakt
Cantine del Castello di Castellengo
Adresse: Frazione Castellengo 29, Cossato
Telefon: 338 3543101 oder 348 2240347
Email: info@castellengo.it
Webseite: www.centovigne.it
Rebsorten: Nebbiolo, Vespolina, Croatina, Uva Rara
Rebfläche: –
Bewirtschaftung: biodynamisch (Demeter)
Wohnmöglichkeit: ja
Bezugsquellen:
Ab Hof: ja, nach Voranmeldung
Aus Italien online: tannico.it
AT/DE/CH: –