Aleatico gehört zur raren Spezies der aromatischen roten Rebsorten.
Das mag schlagartig ein wenig Skepsis hervorrufen, doch sollte man diese zumindest solange beiseite schieben, bis man tatsächlich einen Schluck probiert hat. Das ist – zumindest in mitteleuropäischen Breiten – kein leichtes Unterfangen, da man nicht alle Tage über eine Flasche Aleatico stolpert. Sollte man sich allerdings auf Elba oder Capraia, in der Südtoskana oder rund um den Lago di Bolsena befinden – wo meiner Ansicht nach seine besten trockenen Versionen gekeltert werden – kann man schon mal danach fragen.
Insgesamt finden sich in Italien knapp 200 Hektar Aleatico, Tendenz fallend, was schade ist, da die Sorte on den richtigen Händen vinifiziert ganz exzellente Weine ergeben kann. Aleatico hat für gewöhnliche eine spürbare aber selten aufdringliche Säure, filigrane und stets zurückhaltende Tannine und eine recht dunkle Farbe.
Aromatisch ist sie von Waldbeeren, süßen Gewürzen, Minze und Rosen geprägt, was trocken, süß (die eigentlich klassische Spielart des Aleatico), vor allem aber auch als Rosé großen Spaß machen kann.