Manzoni Bianco ist die erfolgreichste unter den italienischen Neuzüchtungen und eine der qualitativ ansprechendsten weltweit. Sie entstand nicht, wie gemeinhin üblich, durch eine natürliche Kreuzung in freier Wildbahn, sondern durch beabsichtigtes Experimentieren im Labor. Ihr Schöpfer heißt Luigi Manzoni, dem nachgesagt wird, dass er ein besonderes Händchen für die Kreation von Rebsorten mit Feinweinpotential hatte.
Wirklich nachvollziehbar ist das heute nur noch durch die Vinifikationen des Incrocio Manzoni 6.0.13, dem bereits erwähnten Manzoni Bianco und des Incrocio Manzoni 2.15, kurz Manzoni Rosso. Luigi Manzoni züchtete wesentlich mehr Sorten, doch wurden diese – auch unter Wissenschaftler gibt es Barbaren – nach seiner Pensionierung von seinen Nachfolgern ausgerissen.
Manzoni Bianco wurde lange für eine Kreuzung aus Riesling und Pinot Bianco gehalten, ist jedoch in Wirklichkeit eine Kreuzung aus Riesling und Chardonnay. Gepflanzt wurde und wird sie quasi ausschließlich im Trentino und im Veneto. Sie hat für gewöhnlich eine lebhafte Säure, ein feinwürzige und leicht florale Aromatik und liefert in ihren besten Interpretationen subtile und elegante Weine, denen ein paar Jahre Flaschenreife nur guttun.