HINTERGRUND
Croatina ist eine piemontesisch-lombardische Rebsorte, die grundsätzlich die Basis für ganz fantastische Rotweine abgeben kann und jedem Weintrinker ans Herz gelegt sei. Das Problem mit ihr ist, dass man oft nicht weiß, ob dort, wo Croatina draufsteht auch wirklich Croatina drinnen ist (bei Daniele Riccis El Matt – so viel sei schon einmal verraten – steht zwar nicht Croatina drauf, doch ist sie immerhin drinnen). Die Nomenklatur der Rebsorte ist ein so aberwitziges Gemenge aus Synonymen, Homonymen und Heteronymen, dass es sich lohnt, die allen italophilen Weintrinkern empfohlenen Rebsortenbibel WINE GRAPES OF ITALY von Ian d’Agata zumindest auszugsweise wiederzugeben
„Croatina is the name of a grape and also a wine. Croatina is the main variety used to make a DOC wine called Bonarda in Oltrepò Pavese of Lombardy but there is a Bonarda grape variety too (different than Croatina…) which is used to make a wine also called bonarda (but note the lower-case “b”)… and then there is the matter of a particularly high-quality biotype of croatina, charmingly called Bonarda di Rovescala and also known as Bonarda Pignola. And let’s not forget two other synonyms for Croatina, Nebbiolo di Gattinara and Spanna di Ghemme; you won’t be surprised to know that the real-world famous Nebbiolo does grow in both the areas of Gattinara and Ghemme, where it is usually called Spanna, and that it has nothing to do with Croatina….
Alles klar? Möglicherweise hat Daniele Ricci seinen Croatina ja genau wegen der terminologischen Absurditäten El Matt, zu Deutsch, der Verrückte genannt – wir werden ihn demnächst einmal danach fragen. Der El Matt wird spontan vergoren, im Stahltank vergoren und gelagert und ungefiltert abgefüllt.
STIL
Vital, dynamisch, saftig und animierend. Der El Matt gehört zu den Weinen, die man ohne Rücksicht auf Verlust literweise dahintrinken könnte. Er hat eine nicht zu unterschätzende Menge an Tanninen, die allerdings von saftiger, reifer Frucht einigermaßen gezähmt werden. Macht sich, ganz alleine für sich, bestens, liefert aber auch eine Vielzahl an kulinarischen Kombinationsmöglichkeiten.
