Hintergrund
Der Name L1 verdankt sich der Bezeichnung für den obersten Lendenwirbel, der Davide Spillare bei einem Traktorunfall vor ein paar Jahren zu Bruch ging (so gut uns der L1 auch schmeckt, hoffen wir doch, dass es zu keinem L2 kommen wird). Der L1 ist ein Rifermentato, also ein Wein, der nach einer ersten Gärung im Stahltank eine zweite Gärung in der Flasche absolviert, wobei die zweite Gärung weder degorgiert noch dosiert wird.
Übersetzt bedeutet das, dass die sich im Wein befindliche Hefe nicht entfernt wird (Dégorgement) und folglich auch nicht durch eine Zuckerlösung oder Süßweinreserve (Dosage) aufgefüllt wird.
Das hat diverse sensorische und ästhetische Konsequenzen: zum einen ist der Wein nicht transparent, da sich die Hefe bis zum Schluss im Wein befindet (wobei wiederum anders als beim methodo ancestrale ein Teil der Hefe schon nach der ersten Gärung ausgefällt wird und folglich die Trübung nicht allzu intensiv ist), zum anderen bleiben dem Frizzante so aber auch wichtige Aromastoffe erhalten, die ansonsten mitsamt der Hefe entsorgt werden.
Stil
Weine, die wie oben geschildert, mit geringem Druck und ohne Dégorgement und Dosage entstehen, loten Möglichkeiten aus, die sich durch eine veränderte Schaumweinvinifikation ergeben. Davides L1 riecht nach Blüten und Zitrusfrüchten, ist dank eines fünfprozentigen Anteils der stark säurehaltigen Durella spritzig und lebendig und ansonsten doch von der weichen Textur der Garganega geprägt. Wer nach Alternativen zu Prosecco sucht oder einfach mal etwas Neues ausprobieren will, sollte mit Davides Frizzanteversion mehr als glücklich werden.