DILÈTTO
Hintergrund & Herkunft: Die Colli Euganei führen im Vergleich zu Soave, dem Valpolicella oder den Prosecco-Hochburgen im Norden ein Schattendasein in der Weinkultur des Veneto; und doch werden dort seit einiger Zeit Weine gekeltert, die zu den spannendsten der größten italienischen Weinregion gehören. Das hat, neben dem Talent vieler dort arbeitender Winzer, vor allem mit der geologischen und topographischen Konstellation der Hügel zu tun, die selbst für die geodiversen Landschaften des Veneto erstaunlich vielfältig sind.
Die Colli Euganei sind topographische Manifestationen vulkanischer Eruptionen, die sich vor ca. 30 Millionen Jahren ereigneten und die dabei entstanden Vulkane einst wie Inseln aus dem sie bedeckenden Meer herausragen ließen. Das Meer hat sich mittlerweile bis ins 50 Kilometer entfernte Chioggia zurückgezogen, die geologischen Fingerabdrücke der einstigen Sintflut prägen freilich auch heute noch die Böden der Hügelkette.
In den Weingärten von Nevio Scala finden sich sowohl vulkanische wie auch sandige Böden. Darin wurzeln die Reben für den Dilètto, einen reinsortigen Garganega, dem exakt diese Bodenbedingungen auch in Soave und Gambellara, seinen beiden Epizentren, Charakter und Originalität verleihen. Claudio Scala führt in den noch jungen Weingärten ein nachhaltig-biologisches Regime, liest die Trauben per Hand, vergärt spontan und baut den Wein danach für 8 Monate in Zementzisternen aus.
Stil: Weich, rund und doch druckvoll, kompakt und süffig. Blütennoten und Steinobstaromen prägen die Nase. Eine steinige, kühle Note übernimmt im Mund und bettet sich in eine cremig-dichte Textur, die von einer präsenten aber nie aggressiven Säure begleitet wird. Der Weg zum Gaumen ist stringent und geradlinig, das Finale fruchtunterlegt und nachaltig.