Casebianche befindet sich unweit von Paestum im Alto Cilento; genauer in Torchiara, einem hübschen Dorf mit „weißen Häusern“ im Schlagschatten des Monte Stella.

Das 5 Hektar große Weingut geht auf das Konto von Betty Iuorio und Pasquale Mitrano, die vor gut 15 Jahren ihre Arbeit als Architekten an den Nagel hingen und in eine der schönsten Gegenden Kampaniens zogen. Im Rücken die Berge und vor ihnen das Meer profitieren sie von beiden.

Zwischen Feigen-, Oliven- und Zitronenbäume wurzeln ihre Reben in einem Boden, der vor allem auf Geröll basiert, das vom Acquasanta, einem kleinen Fluss in Richtung Meer getragen wird und sich auch in den Weingärten der beiden abgelagert hat. Neben Steinen bringt der Acquasanta auch eine kühle Brise mit sich, der dem milden mediterranen Klima ein wenig Frische entgegensetzt.

Die genießen vor allem Aglianico und Fiano, die beiden wichtigsten Sorten von Casebianche. Anfangs ausschließlich als Stillweine ausgebaut, sorgen Betty und Pasquale in letzter Zeit vor allem auch mit sprudelnden Versionen für Furore (der weiße „La Matta“ hat bei seinem Debüt 2016 als erster Frizzante Kampaniens drei Gläser vom Gambero Rosso erhalten).

Als Mitglied von vinnatur folgt man bei der Weinwerdung dessen Regelwerk (keine Schönung, keine Filterung und im Fall von Casebianche kein SO2).

La Matta: Frizzante aus Fiano. Zweitgärung in der Flasche. Wird weder degorgiert noch dosiert. Animierend, lebhaft, Kräuter und Zitrusnoten. Macht Lust auf mehr. 

Il Fric: Rosa Frizzante aus Aglianico. Zweitgärung in der Flasche. Wird weder degorgiert noch dosiert. macht wie auch sein weißer Bruder Spaß. Hat Druck und Zug, einen vitalen Säurekern und viel Frucht.

Cupersito: Aglianico. Spontan in Stahl vergoren und danach in gebrauchten Barriques ausgebaut. Hat Kraft und Energie, bleibt aber die ganze Zeit ausgewogen. Nie zu korpulent, was bei Aglianico schnell mal passieren kann. Dunkelfruchtig. Erdig. Druckvoller Abgang. Sehr gut.

Iscadoro: Cuvée aus Malvasia, Trebbiano und Fiano. Bleibt für ein paar Tage auf der Maische. Der Fiano wird in Kastanienholz vergoren, die beiden anderen Rebsorten in Stahl. Die Reifung findet teils in Holz und teils im Stahltank statt. Macchia- und Zitrusnoten, wirkt frisch und saftig, relativ weich. Salbei und Salz am Gaumen.