Canlibero

Die Gegend rund um Benevento ist definitiv kein touristischer Hotspot. Das Meer ist fern und Neapel auch nicht gerade um die Ecke. Die wenigen Weintouristen zieht es nach Taurasi, in die Vulkanhügel rund um Avellino. Und doch würde sich gerade für Letztere auch ein Abstecher ins Sannio Benevento, wie die Weinregion rund um die kleine Stadt heißt, lohnen. 

Vor allem auch wegen Ennio Romano und Mena Iannella, die in Torrecusa ihr kleines Weingut Canlibero haben. Beide stammen aus Winzerfamilien, was generell keine schlechte Voraussetzung ist. Dennoch haben sie erstmal in weinfernen Berufen ihr Geld verdient, ehe sie sich aufgrund ihrer Leidenschaft für Naturweine 2011 selbst an erste Vinifizierungen gewagt haben. 

Das funktionierte besser als erwartet. Also machten sie weiter. Mittlerweile pflegen sie zwei Hektar Weingärten zwischen 420 und 470 Metern Höhe, bepflanzt mit Reben, die seit jeher in der Region beheimatet sind: Aglianico, Fiano, Falanghina und Trebbiano, die biologisch kultiviert, die Basis für ein mittlerweile erstaunlich breites, divergentes und hervorragendes Sortiment abgeben.

Wie im Weingarten baut auch ihr gedanklicher Ansatz im Keller auf den Ideen der Naturweinbewegung. Die Weine werden folglich spontan vergoren und ohne Hilfsmittel vinifiziert. Gereift werden sie größtenteils im Stahltank, einige Rotweine auch in großen Holzfässern. Die Weine haben allesamt Gripp, Trinkfluss, Frische, eine kompakten Säurekern, eine saftige Textur und einladende, oft von Frucht und Kräutern geprägte Aromen.

Weine – eine Auswahl

Pink Freud: Rosato aus Aglianico. Bleibt für neun Monate im Stahl, ehe er ungefiltert, ungeschönt und auch ohne Schwefelzusatz gefüllt wird. Ist federleicht, riecht und schmeckt nach Beeren und Blüten. Frisch und einladend.

Iastemma: Orange Falanghinaversion. Bleibt über acht Monate in Kontakt mit den Schalen. Nach der Vergärung in offenen Holzbottichen wird der Wein in einen Stahltank umgezogen. Reife Frucht und Kräuternoten. Intensiv & aromatisch. Wirkt trotz der langen Zeit auf der Maische frisch und klar.

Raspone: Aglianico, diesmal ganz klassisch in rot. Bleibt für einen knappen Monat auf der Maische. Landet danach in Fässern aus Kastanienholz. Hat Kraft und Konzentration, behält allerdings dank der generell hohen Säure des Aglianico seinen Trinkfluss. Vielschichtig am Gaumen. Sehr gut.

Turrumpiso: Abermals Aglianico, doch diesmal im Stahltank ausgebaut. Dunkelfruchtig, würzig, kraftvoll. Dank der Absenz von Schwefel auch schon in jungen Jahren mürb, offen und bestens zu trinken.

Kontakt

Ennio Romano
Adresse: Loc. Tora II, N.4 – 82030 Torrecuso
Telefon: +39 347 5050327
E-mail: info@canlinero.com
Webseite: –


Rebsorten: Aglianico, Falanghina, Fiano, Trebbiano
Rebfläche: 2 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: nein


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: decanto.it, winesymphony.it

AT/DE/CH: –