Fabrizio Priod

Fabrizio Priod ist hauptberuflich Arzt in Issogne, einem kleinen Dorf im Süden des Aostatal (bekannt für die Piate, süße Bäckereiwaren). Nebenbei betreut er aber auch 6000 qm Weingärten, die ihm sein Großvater hinterlassen hat: alte in der klassischen Pergola der Region erzogene Stöcke, in der sich sowohl typische Rebsorte des Aostatals (Mayolet, Cornalin und Neyret) wie auch des nahen Piemonts (Nebbiolo, Dolcetto, Freisa, Barbera) finden.

Hinzu kommt eine Parzelle mit Merlot, der hier von einem aus Frankreich zurückgekehrten Emigranten kurz nach dem Zweiten Weltkrieg ausgepflanzt wurde. Er liefert die Basis für seinen wichtigsten Wein, den Rouge Tonen. 

Da Priod, selbst ein leidenschaftlicher Weintrinker und finanziell unabhängig, kein Interesse daran haben dürfte, irgendwelche austauschbaren 08/15 Weine in die Flasche zu bringen, macht er sie auch nicht: Seine Weine müssen keine Vorstellungen irgendeiner Klientel einlösen und sollten vor allem bei ihm – und dann möglichst auch bei anderen – ein positives Erstaunen auslösen.

Dafür lässt er seinen Reben eine quasi individuelle Pflege zukommen und verzichtet dabei auf jede unnötige Intervention. Nach konsequenter Handarbeit bringt er folglich Trauben in den Keller, die viel von ihrem Terroir zu erzählen haben. Das ist im Süden der Region ein wenig anders als im zentralen Teil rund um Aosta. Die Hügel sind hier weicher und die Weingärten nicht mehr von Moränenablagerung, sondern vom Kiesel und Schwemmsand des Dora Baltea, den das ganze Tal durchströmenden Fluss geprägt. Die Reben schauen nicht den ganzen Tag in die Sonne, haben das aber auch nicht nötig, da die Bedingungen weniger extrem und grundsätzlich wärmer sind. 

Übersetzt wird das alles in zwei Weinen: den bereits erwähnten Rouge Tonen und den Bocoueil, einem gemischten Satz aus allen anderen Rebsorten und benannt nach einem direkt am Weingarten vorbeifließenden kleinen Bach.

Weine – eine Auswahl

Bocoueil: Sortenmix aus alten Reben (Nebbiolo, Dolcetto, Freisa, Barbera, Mayolet, Cornalin und Neyret). Dunkelfruchtig, floral, erdig, feuchtes Moos, stoffig, gehaltvoll, dabei geradlinig, mit einer lenkenden Tanninstruktur und einem langen, vielschichtigen Finish. (ca. € 40)

Rouge Tonen: 100 Prozent Merlot aus alten, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gepflanzten Reben. Riecht nach Kräutern, Lakritze, dunklen Früchten und Erde. Wirkt strenger als man das von Merlot vielleicht gewohnt ist. Gleichzeitig entwickelt er eine erfreuliche Dynamik und Energie und hat Tiefe und Substanz. (ca. € 45) 

Kontakt

Fabrizio Priod
Adresse: Frazione La Colombiere 2, Issogne
Telefon: 3357401970
E-mail: fabriziopriod@gmail.com
Webseite: –


Rebsorten: Merlot, Mayolet, Cornalin, Neyret, Nebbiolo, Dolcetto, Freisa, Barbera
Rebfläche: 6000 qm
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert:
Wohnmöglichkeit: nein


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: –

AT/DE/CH: –