Die Azienda Delle Selve entstand 2011 an der Peripherie von Rimini. Das sollte all jene hellhörig machen, die auf Fellini-Pilgerfahrt oder einfach nur um zu baden in der Stadt Station machen und eventuell auch mal Lust auf einen kleinen Ausflug in Richtung guten Wein haben.

Den gibt es bei Delle Selve, auch wenn Loretta Pesaresi, die Protagonistin und Eigentümerin, keine bäuerlichen Wurzeln und gerade einmal ein Dutzend Jahre Erfahrung hat. Diesen vermeintlichen Mangel kompensiert sie mit Leidenschaft, einem exzellenten Berater (Paolo Babini von Vigne dei Boschi), engagierten Mitarbeitern und einer Weingartenphilosophie, die von Anfang an auf biologische Bewirtschaftung setzte. Auf knapp sechs Hektar Rebfläche wachsen Sangiovese, Cabernet Sauvignon, Grechetto Gentile, Trebbiano und Garganega. Auch wenn das Weingut verhältnismäßig jung ist, haben viele der Reben 30 Jahre und mehr auf dem Buckel. Zudem presst sie aus den Olivensorten Correggiolo, Favolosa, Frantoio und Leccino Öl. 

Im Keller wird spontan vergoren und danach grundsätzlich im Stahltank ausgebaut. Vor der Abfüllung wird leicht gefiltert. Die Weine wirken mediterran, warm und einladend. Sie sind unkompliziert, haben Trinkfluss und Tiefe. 

Sangiovese Frusaglia: 100 Prozent Sangiovese. Wird im Stahltank ausgebaut und danach über mindestens ein Jahr in der Flasche gereift. Behält dank der Nordostausrichtung der Weingärten Lebendigkeit und Säure. Ist vollmundig, rotfruchtig, leicht floral und würzig. Wirkt rund und samtig am Gaumen. Sehr gut. (ca. € 17)

Aura: Rifermentato – ein in der Flasche vergorener Frizzante aus Trebbiano. Frisch, vital, gelbfruchtig, mit Druck. Macht Spaß. (ca. € 12)

Cabernet Sauvignon: Im Stahltank vinifiziert und gereift. Riecht nach Tomatengrün, Kräutern, Leder und roten Beeren. Hat Körper, Eleganz und verhältnismäßig mürbe Tannine. (ca. € 12)

Selvatico: Auf den Schalen vergorener Garganega. Noch nicht probiert.