2013 hat der über viele Jahre bei Slow Food und Gambero Rosso arbeitenden Weinjournalist Giorgio Melandri der schreibenden Zunft den Rücken gekehrt und in Modigliana sein eigenes Weingut mit dem Namen Mutiliana gegründet. 

Der Ort, Modigliana, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Ihn – seine Hänge, Hügel, Expositionen und Täler – möchte Melandri in seinen Weinen einfangen und dabei gleichzeitig ausloten wie unterschiedlich sich Sangiovese darin präsentiert: Denn Letzterer ist die einzige Rebsorte in seinem Portfolio, ihm allein gehört sein ganzes Interesse: Was natürlich überaus spannend ist, vor allem auch deswegen, weil Melandri ihm und seinen drei Interpretationen zutiefst demokratisch begegnet. Alle erfahren die gleiche Aufmerksamkeit und werden mit der gleichen Akribie im (biologisch kultivierten) Weingarten wie im Keller behandelt. 

Melandri geht es darum Unterschiede aufzuzeigen und das Terroir sprechen zu lassen. Das funktioniert naturgemäß am besten mit gesunden Trauben und einer Vinifikation, die auf manipulierende Eingriffe (Reinzuchthefen, Enzyme, zugesetzte Säure usw.) verzichtet.

Romagna Sangiovese Modigliana Acereta: Sangiovese. 30 Jahre alte Reben, die auf rund 400 Metern in steinigen, von Kalk und Marmor durchsetzten Böden wurzeln. Von Wald umgeben. Kühles Mikroklima. Streng, straff und doch stimulierend. macht Druck, hat Energie, ein paar Ecken und Kanten. Wirkt weniger brav als die meisten Sangiovese der Region. Fordernd und mit Sicherheit langlebig. Sehr gut. (ca. € 24)

Romagna Sangiovese Modigliana Tramazzo: Sangiovese. Auf über 600 Metern Höhe im Valle del Tramazzo gewachsen. Basiert auf Sandstein und rotem Lehm. Spontan vergoren, ungefiltert gefüllt, in Holz gereift. Klar, präzis, dunkle, kühle Frucht, Kräuter, stoffige Textur. (ca. e 24)