Paulo Ghiddi vereint auf seinem 7 Hektar großen Weingut bei Castelvetro di Modena gleich mehrere Professionen: Vorrangig ist er Winzer, zudem aber auch noch Hotelier (ein kleiner Agriturismo), Getreide- & Gemüsebauer (Dinkel, Gerste, Artischocken), Essigproduzent (Aceto Balsamico) und Gastwirt.

Er arbeitet seit den Anfängen der offiziellen Zertifizierung biologisch und keltert Weine, die sich zwar vorwiegend lokalen Traditionen, gelegentlich aber auch Vorlieben von Paolo verdanken. So hat er neben die, in der Zone omnipräsente Lambruscovariante Grasparossa und Trebbiano di Spagna auch ein wenig Cabernet Sauvignon und Chardonnay gepflanzt und dabei den Schmähungen diverser Kollegen widerstanden. Vinifiziert wird allerdings so, wie es sich für diesen Teil der Emilia gehört. Einer ersten Gärung in Zement oder Stahl folgt eine Zweitgärung in der Flasche.

So entstehen Weine, die allesamt perlen, dabei ein breites farbliches Spektrum (rosa, weiß, rot) abdecken, Charakter und Trinkfluss haben und zudem formidable Speisebegleiter abgeben.

Matris Album: Frizzante aus Trebbiano di Spagna und mikroskopischen Anteilen Garganega und Chardonnay. Hefige Noten, Kamille und Minze, reife Äpfel. Vollmundig. Gutes Säuregerüst. Sehr gut.

Matris Rubellum: Ein flaschenvergorener Rosato aus Lambrusco Grasparossa. Rotbeerig, hefig, floral. Ziemlich straff, mit einer eleganten und kühlen Textur.

Matris rubrum: Lambrusco Grasparossa, Uva Tosca und Cabernet Sauvignon. Letzterer sorgt dafür, dass die ohnehin nicht tanninarme Grasparossa nochmals zusätzlich Rückgrat bekommt. Die Aromen sind dunkel und saftig, der Körper kraftvoll und die Struktur ist, dank einer sehr lebhaften Perlage, animierend.

Die Weine kosten ab Hof € 12 (2022)