Vignai da Duline

Lorenzo Mochiutti und Federica Magrini bewirtschaften auf einem Hügel in der Nähe von San Giovanni Natisone und eingebettet in sie umgebende Wälder sechs Hektar Weingärten. Weitere vier Hektar befinden sich in der namensgebenden Ebene Duline.

Darin wurzelt die Basis für eines der beeindruckendsten Sortimente des Friauls, in dem Balance, Harmonie und Biodiversität groß geschrieben werden. Lorenzo und Federica beobachten und interpretieren ihre Umgebung fortwährend und geben sich mit einmal gezogenen Erkenntnissen nicht zufrieden. Laut Lorenzo entwickeln Reben im Laufe ihres Älterwerdens (und es gibt in ihren Weingärten Stöcke mit über hundert Jahren) ein Eigenleben und spezifische Befindlichkeiten, die man als Winzer stets aufs Neue verstehen lernen muss. Es gilt also aufmerksam zu sein und Veränderungen wahrzunehmen und richtig zu deuten. Neben der Fähigkeit flexibel auf die individuellen Bedürfnisse der Reben zu reagieren, verfolgen die beiden natürlich auch einige grundlegende Prinzipien. So düngen sie beispielsweise ihre Weingärten nicht, was Lorenzo damit erklärt, dass Reben, die nicht dazu angetrieben werden, viel zu produzieren, das auch nicht tun – was wiederum in trockenen Jahren wichtig ist, da sich das wenige Wasser dann auf ein paar wenige Traube verteilen kann. Sie wipfeln ihre Reben auch nicht, da ihrer Ansicht nach die Triebspitzen eine Art Sensor darstellen, der erst einmal gekappt, zu Ungleichgewicht und Stress in der Pflanze führt. Und sie arbeiten klarerweise biologisch.

Im Keller vergären sie ihr Rebmaterial spontan und reifen es danach über mindestens ein Jahr in großen Holzfässern. Anders als viele Winzer in ihrer Nachbarschaft mazerieren sie ihre weiße Trauben nicht – wobei weiße Sorten zwar ein leichtes Übergewicht haben, mit Refosco, Schioppettino und Pinot Noir aber auch ein Trio an roten Sorten vinifiziert wird. Da Lorenzo und Federica eine gewisse Affinität für das Burgund haben, zielen auch ihre eigenen Weine in diese Richtung. 

ps: Wer Italienisch versteht und mehr über die beiden und ihre Herangehensweisen verstehen will, dem sei „È un vino paesaggio. Pratiche e teorie di un vignaiolo planetario in Friuli“, das Buch von Simonetta Lorigliolo über Lorenzo und Federica empfohlen.

Weine – eine Auswahl

Morus Alba: Spannende Cuvée aus Malvasia Istriana und Sauvignon Blanc. Auf Kalk gewachsen. Über 18 Monate im Holzfass ausgebaut. Ungeschönt und ungefiltert. Intensiv und aromatisch. Baut auf tiefen gelben Fruchtnoten und einer spürbaren Würze. Hat Kraft, eine gehaltvolle Textur und für gewöhnlich eine eher weiche Säure. Wirkt ruhig, ausgeglichen und harmonisch. 

Malvasia Istriana Chioma Integrale: Stammt von 60 Jahre alten Reben. Über acht Monate in gebrauchten Barriques ausgebaut. Eine der wenigen hochqualitative nicht mazerierten Versionen der Rebsorte. Riecht  normalerweise nach Salbei, Zitrusfrüchten und nassen Steinen. Wirkt hell und einladend. Hat Druck und Zug und eine präsente aber gut integrierte Säure. Ist elegant, leichtfüßig aber doch auch lang und nachhaltig.

Schioppettino: Eine der besten Interpretationen der großen roten Rebsorte des Friauls. Über ein Jahr in gebrauchten Barriques gereift. Würzig, dunkelfruchtig, intensiv, mit einer erstaunlich lebendigen Struktur. Wirkt kräuterig und mediterran. Das Tannin gibt dem Wein Richtung, bleibt aber dezent. Elegant, nie ausladend. 

Morus Nigra: Vignai da Dulines berühmte Interpretation der eher wenig geliebten Rebsorte Refosco del Peduncolo Rosso. Wird über mindestens ein Jahr im gebrauchten Barrique und ein weiteres in der Flasche ausgebaut. Rotfruchtig, würzig, erdig. Unterholznoten. Wirkt füllig, stoffig und kompakt. Säure und ein durchaus spürbares Tannin verleihen ihm Dynamik und Energie. Haftet lang und nachhaltig am Gaumen.

Kontakt

Lorenzo Mochiutti und Federica Magrini
Adresse: Via IV Novembre 136, San Giovanni al Natisone
Telefon: 339 4457906
E-mail:  info@vignaidaduline.com
Webseite: vignaidaduline.com


Rebsorten: Malvasia Istriana, Sauvignon Blanc, Chardonnay, Verduzzo, Schioppettino, Refosco, Pinot Noir
Rebfläche: 10 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: nein


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: callmewine.com

AT/DE/CH: –