Barbacàn – Biographie des Weinguts

Barbacàn: Das sind Luca und Matteo Sega, ihr Vater Angelo und sechs Hektar Weingärten in San Giacomo di Teglio im Westen des Valtellina. Ausschließlich in Handarbeit bewirtschaften die drei nach Süden ausgerichtete Steil- und Steilstlagen. Die Italiener haben für die Schufterei in den terrassierten Parzellen den Namen „viticoltura eroica“ (heroische Weinbauarbeit) geprägt – steht man erstmal in so einem Weingarten, weiß man, dass der etwas pathosbehaftete Ausdruck schon gerechtfertigt ist.

Seit 2018 ist Barbacàn biologisch zertifiziert. Man ist somit Vorreiter einer langsam größer werdenden Gruppe vorwiegend junger Winzer, die sich trotz der hochalpinen Bedingungen einer nachhaltigen, herbizid- und pestizidfreien Landwirtschaft verschrieben haben. Die dominante Rebsorte im Valtellina und folglich auch bei Barbacàn ist Chiavennasca, der lokale Ausdruck für Nebbiolo. Deren daraus gekelterte Weine fallen trotz der Höhe aufgrund der durchwegs südseitigen Ausrichtung der Weingärten etwas wärmer als in den piemontesischen Epizentren Barolo und Barbaresco aus, haben jedoch in Barbacans Falle gleichfalls Eleganz und Trinkfluss.

Jenseits des Chiavennasca beschäftigen sich drei auch noch mit der Rekultivierung autochthonen Sorten, von denen es im Valtellina mehr als genug gibt. Erste Ergebnisse davon fließen in den Rosso di Valtellina ein.

Im Keller setzen Matteo, Luca und Angelo auf natürliche Hefen und spontane Vergärung, lange Mazerationszeiten und den Ausbau in 2000 Liter großen Fässern aus österreichischer Eiche. Barbacàns Weine gehören – zumindest meiner Ansicht nach – zu den besten der Region.

 

Die Weine

SÖL: Söl ist der lokale Ausdruck für Sonne. Und die, erzählte mir letztes Jahr Matteo Sega, bringt nicht nur Wärme, sondern auch Licht. Und das Licht, meinte er weiter, sei im Valtellina anders als sonstwo: strahlender, heller, eindrücklicher. Und das wiederum mache sich in seinen und anderen Weinen der Gegend bemerkbar und drücke ihnen quasi einen identitätsfördernden Stempel auf.

Der Söl wird zu 100% aus Chiavennasca (Nebbiolo) gekeltert, spontan vergoren und in 2000 Liter Fässern ausgebaut. Er riecht nach Lakritze, Pfeffer, roten Früchten und violetten Blumen, ist lebhaft, geradlinig und engmaschig, mit einem druckvollen, stoffigen und langen Finish. Top. (ca. €30)

Rosso di Valtellina: Chiavennasca macht den Protagonisten, Rossola und Brugnola geben die Nebendarsteller. Leichtfüßig, vital und dynamisch. Rote Beeren und rote Blüten in der Nase. Ein Rotwein mit Trinkfluss und ordentlich Energie. (ca. €20)

Pizamej: Chiavennasca aus der gleichnamigen Lage. Wurzelt, anders als die Stöcke für den Söl (viel Kalk), in einem von Schiefer und Sand geprägten Untergrund. Obwohl identisch ausgebaut wirkt der Pizamej am Gaumen wärmer, harmonischer und weicher. Die Fruchtnoten sind etwas dunkler und werden von Gewürzen und Tabak begleitet. (ca. €30)

Barbacàn

Adresse: Via per Carona 26, 23036 San Giacomo di Teglio
info@barbacan.it
Tel: 347 9659916 Matteo
Tel: 347 7162105 Luca

Rebsorten: Nebbiolo, Rossola, Pignola, Merlina
Rebfläche: 6 Hektar
Pflanzenschutz: Kupfer & Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Direktverkauf: ja, nach Voranmeldung

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: callmewine, decanto.it

Im deutschsprachigen Raum: –