Pizzo Coca

Der Pizzo Coca ist ein 3042 Meter hoher Felsbrocken im Südosten von Sondrio. Lorenzo Mazzuconi schaut Tag für Tag von den beiden Großlagen Inferno und Grumello im Norden der Stadt auf seine spektakulären Felswände und Zinnen und nachdem er den Blick auf den Berg schätzt und genießt, hat er sein Weingut nach ihm benannt.

Das gibt es physisch seit 2016, als Lorenzo das einstige Milchlager von Ponte in Valtellina in einen zwar spartanisch eingerichteten aber hochfunktionalen Weinkeller umwandelte. Einen ersten Wein, den er bei befreundeten Winzern vinifizierte, machte Lorenzo allerdings schon seit 2012. Im Jahr zuvor hatte er sich nach diversen, stets mit Wein verbundenen beruflichen Stationen im Valtellina niedergelassen, wo er umgehend damit begann, einen Weingarten in der Grumello wieder instandzusetzen.

Mittlerweile sind sieben weitere Parzellen – 1,7 Hektar insgesamt – hinzugekommen, die aufgrund der Steilheit des Terrains ausschließlich per Hand bearbeitet werden. Die Bewirtschaftung ist seit 2014 biologisch, seit 2016 ist das auch offiziell. Protagonist in den Weingärten ist ohne wenn und aber Nebbiolo, den man im Valtellina eigentlich unter dem Namen Chiavennasca kennt. Gelegentlich finden sich zwischen den Chiavennascareben auch ein paar Stöcke Rossola, Brugnola und Pignola, die allesamt mit Nebbiolo verwandt sind. Obwohl ausschließlich in mikroskopischen Mengen in Lorenzos vier Weinen präsent, tragen sie dank ihrer Farbe (Rossola), Mürbheit (Brugnola) und Aromen (Pignola) entscheidend zu deren Charakteristik bei.

Die Vinifikation im Keller geht ohne großen Firlefanz vonstatten. Es wird spontan und ohne Temperaturkontrolle vergoren, nicht allzu lange mazeriert und in Stahl, Zement oder Holz ausgebaut. Alle Weine werden ungeschönt und ungefiltert gefüllt

ps: Lorenzos zweite große Leidenschaft gilt den Bienen. An 13 unterschiedlichen Orten zwischen 400 und 1300 Metern Höhe hat er Bienenkästen aufgestellt. Außerdem probiert er sich auf der Suche nach größtmöglicher Unabhängigkeit im Mais- und Kartoffelanbau und in der Aufzucht von Schafen, Eseln und Hühnern.

 

Weine – eine Auswahl

Igitì: Zur Gänze im Stahltank vergorener Nebbiolo. Riecht nach Veilchen, Granatapfel und Kirschen. Wirkt bereits in der Nase frisch und einladend und spiegelt das auch am Gaumen wieder. Eine eher spielerische aber sehr gelungene Version der großen roten Rebsorte.

Rino Valtellina Superiore: Nebbiolo/Chiavennasca von alten Reben. Spontan vergoren wurde der Wein danach über ein Jahr in kleinen gebrauchten Holzfässern ausgebaut. Balsamisch, floral und rotfruchtig. Unterlegt von erdigen Noten und einer feinen Würze. Wirkt warm und sonnendurchflutet. Hat dank der Nebbiolo innewohnenden Gerbstoffe und Säure eine zupackende aber nie aggressive Struktur. Klingt lang und geschmeidig aus. Sehr gut.

Valtellina Superiore Inferno: Stammt von zwei unterschiedlichen Parzellen aus dem Inferno – der Hölle –, der mitunter berühmtesten Lage des Valtellina. Nach Südosten exponiert fangen die Reben schon in den Morgenstunden ausreichend Sonne ein. Basiert auf für das Valtellina erstaunlich tiefgründigen und nährstoffreichen Böden. Riecht nach Rosen, Kirschen und Leder. Ist am Gaumen eleganter als der Rino. Hat wie dieser dennoch eine eher warme und stoffige Textur. Fließt ruhig und lang über den Gaumen. Sehr gut.

Kontakt

Lorenzo Mazzuconi
Adresse: Via Piazzi 8, Ponte in Valtellina
Telefon: 348 1476407
E-mail: zzumma@hotmail.it
Webseite: –


Rebsorten: Nebbiolo
Rebfläche: 2 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: nein


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: svino.it

AT/DE/CH: –