Oppeddentro ist das Projekt von vier Freunden – Andrea Piccioni, Luca Cacciani, Andrea und Giuseppe Sbaffi –, die einen lange gehegten Traum Wirklichkeit haben werden lassen. Seit 2017 bewirtschaftet das Quartett insgesamt fünf Parzellen mit Reben. Eine davon ist in Maiolati Spontini, wo sie auch ihren Keller haben.

Vier weitere befinden sich im angrenzenden Cupramontana, der Weißweinkapitale der Marken –angesichts der Tatsache, dass sich man dort auch noch bei La Distesa, La Marca di San Michele, Di Giulia und Ca’Liptra und in der phänomenalen Trattoria Anita vorbeischauen kann, lohnt sich ein Ausflug dorthin allemal.

Unumschränkter Protagonist von Cupramontana und Oppeddentro ist der Verdicchio, eine der besten weißen Rebsorten Italiens. Größtenteils zwischen 25 und 45 Jahre alt, wurzeln die Reben in einem auf 450 Meter hochgelegenen Terrain, das sich aus unterschiedlichem Sedimentgestein marinen Ursprungs zusammensetzt. Die Topographie ist selten flach und bisweilen extrem steil. Das Terroir rund um Cupramontana gilt seit dem 17. Jahrhundert als prädestiniert für langlebige und strukturierte, aromatisch komplexe Weine – und tatsächlich sind schon Oppeddentros erste Vinifikationen des Valdé, ihres bisher einzigen Weißweins, Beispiele dafür, dass diese Feststellung auch heute noch zutrifft. Daneben gibt es auch noch einen Rotwein, der aus den für die Region typischen Montepulciano und Sangiovese gekeltert wird.

Hergestellt werden die beiden Weine in einem historischen Keller, dessen Fundament bereits im 15. Jahrhundert gelegt wurde. Dort werden die Trauben nach den Richtlinien von vinnatur weiterverarbeitet (Spontangärung, kein Enzymeinsatz, keine Schönung, grobe Filterung, wenig Schwefel) und danach in Stahltanks ausgebaut.

Valdé: 90% Verdicchio, 10% Trebbiano. 40-jährige Reben. Kein ausgeprägter Maischekontakt. Ausbau über neun Monate im Stahltank. Präzis, klar, strukturiert. Ausgewogen und geradlinig. Hat eine vitale aber nie aggressive Textur. Wirkt stoffig und erfreulich tiefgründig. Ist salzig, kräuterig und mineralisch.

Grana d’Elia: Sangiovese & Montepulciano. 40-jährige Reben. Ausbau über zwölf Monate im Stahltank. Direkt, gehaltvoll, kompakt. Punktet mit tiefer Frucht und spürbaren Kräuternoten. Tannine wie Säure sind mürb und weich und bestens in den Wein integriert. Hat Tiefe und Kraft.