Die Cascina Zerbetta ist ein verhältnismäßig junges Weingut, jedoch mit im besten Sinne traditionell-bäuerlichen Wurzeln.

Ins Leben gerufen wurde es von Paolo Malfatti, der 1998 beschloss den umgekehrten Weg seiner Eltern einzuschlagen und von der Stadt wieder aufs Land zurückzukehren: genauer nach Quargnento, ein paar Kilometer westlich von Alessandria – und zwar nicht um sich dort eine Sommerresidenz aufzubauen, sondern vielmehr um seine Vorstellung einer in jeglicher Hinsicht nachhaltigen  Landwirtschaft umzusetzen. Von den insgesamt sieben Hektar Besitz sind drei dem Weinbau gewidmet, der rigoros biologisch mit diversen Anleihen aus der Biodynamik betrieben wird. 

Warum er für seinen Quattrocento Vino Bianco Sauvignon Blanc und Müller Thurgau auspflanzte, ist zumindest derzeit noch sein Geheimnis (ich werde ihn bei Gelegenheit fragen). Ergänzt wird das weiße Duo von Cabernet Sauvignon und Barbera, aus denen er zwei weitere Weine keltert, die im Keller ohne den Einsatz irgendwelcher Zusatzstoffe (mit Ausnahme von etwas SO₂) vinifiziert werden. Paolos Weine muss man nicht jahrelang weglegen und sie kratzen auch nicht am qualitativen Zenit. Das ist aber auch gar nicht seinen Intention. Seine Weine sollen bekömmlich sein, Trinkfluss haben und die mittägliche Pasta aufs Beste begleiten. Entsprechend fair sind sie bepreist.

ps: Wer das Bedürfnis verspürt in aller Ruhe ein wenig Landleben genießen zu wollen, kann sich bei der Cascina Zerbetta auch einmieten.

Barbera del Monferrato: 100 Prozent Barbera, auf einem Kalk-Ton-Gemisch gewachsen, spontan vergoren und im Stahltank ausgebaut. Saftig, erfrischend und rotfruchtig. Von einem angenehmen Würze unterlegt.  Hat ordentlich Kraft, die von einer lebendigen Säure gepuffert wird. (ca. € 8) 

Quattrocento Vino Bianco: 80 Prozent Sauvignon Blanc und 20 Prozent Müller Thurgau. Kräuterig, mineralisch, gelbfruchtig. Hat Struktur und Körper. Wirkt am Gaumen geradlinig und druckvoll. (ca. € 9)