Le More Bianche

Manchmal braucht es besondere Ereignisse, um lange praktizierte Gewohnheiten umzustellen. Im Falle von Alessandro Bovio war es die Geburt seiner Tochter 2013. Damals beschloss der umtriebige Önologe seine eigenen Weingärten nur noch biologisch zu bewirtschaften. Zwei Jahre später hängte er dann seinen Brotjob an den Nagel, um nur noch Weine zu machen, „wie es mir passt“.

Der Ort dafür ist Magliano Alfieri im Roero an der rechten Seite des Tanaro. Barbaresco, auf der linken Seite des kleinen Flusses, ist gerade einmal einen Steinwurf entfernt. In punkto Reputation trennen die beiden Orte Welten, ansonsten ist vieles ziemlich ähnlich. Die Hügel, auf denen Alessandros Barbera- und Nebbioloreben wachsen,  sind ähnlich sanft, das Klima ist austauschbar und auch die Geologie ist wie im weltberühmten Ort im Westen von Kalk geprägt. 

Der Name des Weinguts verdankt sich einem riesigen, jahrhundertealten Maulbeerbaum, in dessen Schatten Alessandros Weinkeller liegt. Darin keltert er vier Weine – zwei Barbera und zwei Nebbiolo – die er mit all der Erfahrung eines langjährigen Önologen vinifiziert. Essentiell ist die Idee, ohne Chemie und technologische Hilfsmittel auszukommen. Das heißt wiederum nicht, dass seine Handschrift nicht spürbar ist. Alessandro entscheidet über die Gärtemperatur, die Maischestandzeit, ob und wie oft der Tresterhut untergetaucht wird, in welchem Gebinde vergoren und ausgebaut wird (Holz und Beton), ob und wann geschwefelt wird und vieles mehr. Das Resultat sind Weine, die sowohl Rebsorte, wie auch Herkunft und Jahrgang präzis einfangen.

Weine – eine Auswahl

Barbera d’Alba superiore: Barbera auf Topniveau. Spontan vergoren und im großen Holz ausgebaut. Mit kompromissloser Säure, die sich allerdings in perfekter Symbiose mit reifer roter Frucht befindet. Das Tannin ist mild und passt sich ebenfalls bestens ein, sodass letztlich ein profunder, temperamentvoller, ausgewogener und vielschichtiger Wein entsteht. (ca. € 20)

Barbera d’Alba: Eine der schönsten Interpretationen eines klassischen Einstiegsbarbera – eine Kategorie, die man sich nicht immer antun muss. Hier macht die Säure zwar – wie es sich für einen Barbera gehört – Dampf, wird allerdings von viel frischer Frucht und einer feinen Würze begleitet, die summa summarum letztlich für einen agilen und ausdrucksstarken Wein sorgen. (ca. € 14)

Roero San Bernardo (Nebbiolo):  Wie schon der Barbera superiore ein kleines Meisterwerk und ein Statement, was auch jenseits der quasisakralen Grenzen der Nebbiolokernzone alles möglich ist.  Feingestrickt, delikat und einnehmend.  Vielschichtig – macht wie jeder gute Nebbiolo schon in der Nase richtig Eindruck. Hat ordentlich Tannine, die jedoch aufgrund einer sanften Mazeration recht mürb daherkommen. Hat von Anfang bis Ende Kraft und Trinkfluss. (ca. € 24)

Nebiolo Nebiulin (ca. € 15)

Seit kurzem gibt es auch einen Metodo Classico rosato 

 

Kontakt

Le More Bianche
Adresse: Via Adele Alfieri 35, Magliano Alfieri
Telefon: 345 6141980
Email: info@lemorebianche.com
Webseite: www.lemorebianche.com


Rebsorten: Barbera, Nebbiolo
Rebfläche: 2,5 Hektar
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch: ja
Wohnmöglichkeit: nein


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: vinocity.it

AT/DE/CH: –