„Ich brauche die Geometrie der Rebreihen, um dem Chaos, das ich in mir fühle, Ordnung zu verleihen.“

Meint Alberto Brignolo, oder auch Matuné, „kleiner Junge“, wie in die Alten in Alfiano Natta nennen, wo er 2015 mit seiner Frau Carla die Azienda Matunei gründete und endlich das macht, was er immer schon machen wollte – Ordnung ins Chaos bringen und dabei auch noch richtig gute Weine keltern.

Leidenschaft ist zwar keine Grundvoraussetzung dafür, ein guter Winzer zu sein, sie schadet aber mit Sicherheit nicht. Bei Alberto spürt man sie in jeder Pore, in jedem Satz, den er sagt und naheliegenderweise auch in den Weinen, die er keltert. Er strahlt vor Glück, wenn er von der Novemberkälte im Weingarten erzählt und der Härte des Bodens, den er stur mit der Hacke bearbeitet.

Handwerk ist bei ihm kein leeres Wort. Er füllt es mit Leben von dem Moment an, in dem er in seine vier Hektar Rebflächen aufbricht, um die Reben zu schneiden bis zu dem Augenblick, an dem er seine vier Weine aus drei Rebsorte – Freisa, Barbera & Nebbiolo – abfüllt. 

Mutabilis: Rosato aus 100% Freisa. Über acht Monate im Stahltank ausgebaut. Kühl-delikate Frucht- und Blütennoten. Straff und geradlinig. Animierend, sommerlich. (ca. € 10)

Dru: Freisa, diesmal aber ganz in rot. Über 10 Monate im Stahltank und danach noch ein weiteres Jahr in der Flasche gereift. Die spannendere Version der Sorte. Aromatisch, strukturiert, saftig. Mit Erdbeer- und Rosenanklängen. Hat Gripp und Textur, Tiefe und Energie. (ca. € 12)

Macaia: Barbera & Nebbiolo. 24 Monate im Stahltank und vier Monate in Barriques ausgebaut. Kraftvoll, einnehmend, mit ordentlich Spannung. Floral. Rotfruchtig. Mit nicht zu knapp Säure und einem profunden Körper, der sie auffängt. Vital und gehaltvoll. ( ca. 14)