Bera

Neun Generationen haben den Weg vorgezeichnet, auf dem auch Gianluigi Bera durch sein Leben schreitet. Er ist genau wie seine Vorfahren Weinbauer, hoch oben in den Hügeln bei Asti, genauer in Canelli, einer Zone, die vor allem für ihren Moscato d’Asti berühmt ist.

Seit 1758 pflanzen die Beras dort Reben aus: Moscato, Arneis, Cortese, Sauvignon Blanc und Favorita für die Weißweine sowie Barbera und Dolcetto für die drei Rotweine.

Die Weingärten liegen größtenteils rund um das Weingut und decken alle möglichen Expositionen ab. Ein elementarer Stein im Mosaik des Bera’schen Terroirs sind die steil abfallenden, kalkdurchzogenen Böden, die seit 1964 biologisch bewirtschaftet werden. Wobei in den späten 90er Jahren die natürliche Herangehensweisen zusätzlich vertieft wurde. Wesentlich verantwortlich dafür war der Besuch einer Handvoll Biowinzer aus dem Beaujolais, die inmitten der Moscato-Industrie auf der Suche nach einem Handwerker alten Schlages war. Gianluigi war damals alt genug, um den vitikulturellen Traditionen der Regionen verbunden zu sein. Aber auch jung genug, um die Ideen und Methoden der französischen Naturweincombo zu verinnerlichen und umzusetzen.

Wie im Weingarten arbeitet Gianluigi Bera (mittlerweile unterstützt von seiner Tochter Alessandra) auch im Keller minimalinvasiv. Vergoren wird spontan, ausgebaut in Stahl und Zement, wobei er den Weinen die erforderliche Zeit gibt, um ihr natürliches Gleichgewicht zu finden.

Weine – eine Auswahl

Moscato d’Asti: Ein schwieriger Weinstil, der in Gianluigi Beras Interpretation tatsächlich Klasse zeigt. Klarerweise ist sein Moscato ebenfalls leicht süß, dabei allerdings so fein und zurückhaltend, dass man das nur als dezente Randerscheinung wahrnimmt. Blüten und gelbe Frucht sorgen für die Aromen. Er ist federleicht, trinkig, nie laut und endet mineralisch, kühl und belebend. Der mit Abstand beste Moscato d’Asti, den ich kenne.  (ca. € 13)

Arcese: Aus Arneis, Cortese, Favorita, Sauvignon Blanc & Vermentino – Kräuter und grüne Fruchtnoten prägen das Aromaprofil. Der kalkige Untergrund verleiht dem Wein eine strenge und straffe Textur. Vereint Trinkfluss, Lebendigkeit und Tiefe. (ca. € 14)

Barbera Vivace Le Verrane: Leicht prickelnder Rotwein. Über 18 Monate in Zement ausgebaut. Die Aromen sind rustikal, erdig und dunkel. Hat ordentlich Säure. Ist im Abgang würzig und belebend. Exzellenter Essensbegleiter. (ca. € 14)

Ronco Malo: Stiller Barbera, gleichfalls über 18 Monate in Zement ausgebaut. Ein komplexer, saftiger aber trotzdem kühler und einladender Barbera, dem Spannung vor Kraft und Lebendigkeit vor Opulenz geht. Sehr gut. (ca. € 19)

Dolcetto Bricco della Sera: 100 Prozent Dolcetto, auf von Kalk durchsetztem Mergel gewachsen. Rotfruchtig und erdig. Im Stil ähnelt er seinem Vorgänger. Auch hier stehen Saftigkeit, Lebendigkeit, Energie und ein immenser Trinkfluss im Vordergrund. Hat etwas mehr Grip und Kraft als der Barbera. (ca. € 15)

Beras Weine sind weder geschönt noch gefiltert.

 

Kontakt

Gianluigi & Alessandra Bera 

Adresse: Via Selva 4, Settimo Rottaro, 10010 (TO)
Telefon: +39 0141/831157

Rebsorten: Moscato, Arneis, Cortese, Sauvignon Blanc, Favorita, Barbera, Dolcetto
Rebfläche:
Pflanzenschutz: Kupfer & Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: nein


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: vinopuro.com, triplea.it

Im deutschsprachigen Raum: viniculture.de