Eduardo Torres Acosta
Eduardo Torres Acosta ist eines der zahlreichen Mitglieder der recht internationalen Winzergemeinde, die am Ätna ihre vitikulturelle Heimat gefunden hat.
1982 auf Teneriffa geboren, wuchs er in einer Winzerfamilie auf und studierte in der Folge Önologie. Mit 30 zog es ihn zur Lese zu Arianna Occhipinti nach Sizilien. Er mochte die Insel und blieb. Allerdings nicht im äußersten Süden, dort wo Occhipinti ihre brillanten Weine keltert, sondern an den Hängen des Ätna 100 Kilometer weiter im Norden. Dort arbeitete er als Kellermeister für das gleichfalls exzellente Weingut Passopisciaro und begann nebenbei an der Versante Nord, also am Nordhang des Vulkans, einige Weingärten zu rekultivieren.
Sukzessive entstand so sein eigenes Projekt, das ganz sicher zu den spannendsten am Ätna gehört (obwohl in den letzten Jahren ein regelrechter Run auf die Rebflächen eingesetzt hat, entstehen – zumindest meiner Ansicht nach – nur selten wirklich interessante Weine am Vulkan).
Mittlerweile bewirtschaftet Eduardo knapp fünf Hektar Weingärten. Auf neun Parzellen verteilt, befinden sie sich in unterschiedlichen Expositionen und – absolut entscheidend – Höhenlagen. Die meisten Reben sind sehr alt und werden von Eduardo auch weiterhin im typischen Alberello-System der Gegend erzogen. Tonangebend ist wie immer Nerello Mascalese, doch finden sich in den alten Weingärten auch oft andere Sorten – autochthone, internationale und besonders erfreulich auch weiße, wie Minella und Carricante, aus denen Eduardo einen der besten Weißweine Siziliens keltert.
Im Keller tut Eduardo das, was er tun muss. Mehr oder weniger bedeutet das, dass der Most erst spontan und ohne Gärsteuerung in Zement durchgärt, danach im Zement bleibt oder aber in Holzfässer unterschiedlicher Dimensionen umgezogen und nach ca. einem Jahr weder geschönt noch gefiltert gefüllt wird.
Weine – eine Auswahl
Versante Nord Rosso: 85 Prozent Nerello Mascalese und 15 Prozent andere lokale Sorten (u.a. Nerello Cappuccio und Minella Nera). In sieben unterschiedlichen Weingärten zwischen 550 und 930 Meter auf vulkanischem Gestein und Sand gewachsen. Teils in Zement, teils in Holz gereift. Rotfruchtig, feingliedrig, elegant. Frisch und doch substantiell. Die Säure ist präsent aber nicht aggressiv. Zischt dynamisch und druckvoll über den Gaumen. Ein Etna Rosso wie man ihn sich wünscht. (ca. € 22)
Versante Nord Bianco: Zu rund 50 Prozent aus Minella Bianca. Daneben fließen aber auch noch Carricante, Grecanico, Inzoglia und Catarratto in die Cuvée ein. Stammt aus zwei Weingärten, die aufgrund ihrer Höhenunterschiede nicht gleichzeitig gelesen werden. Bleibt über zwei Tage in Kontakt mit den Schalen. Gereift wird der Wein teils in großen, teils in kleinen Holzfässern. Kräuterig, salzig, weiße Blüten, Zitrusnoten. Ausgewogen. Hat eine steuernde aber angenehm zurückhaltende Säure, eine ausgewogene, leicht cremige Textur, viel Tiefe und eine klare Aromatik. Sehr gut. (ca. € 22)
Arenaria: 90 Prozent Nerello Mascalese plus 10 Prozent lokale Rebsorten. Stammt von einer Einzellage (Monte Portella) auf 700 Metern Höhe. Auf tondurchsetztem Sandstein – der in der Gegend „Terre Bianche“ genannt wird und von der typischen Ätnageologie abweicht – gewachsen. Wird nach ca. zweiwöchiger Mazeration über 11 Monate in Zement und Tonneaux ausgebaut. Wirkt frisch und lebendig, hat Ecken und Kanten. Besticht aromatisch mit roter Frucht und erdigen Noten. Hat Länge und Tiefe, braucht aber ein bisschen, um sein ganzes Potenzial offenzulegen. (ca. € 35)
Kontakt
Eduardo Torres Acosta
Adresse: Via Montelaguardia 2s 95036 Randazzo
Telefon: –
E-mail: info@eduardotorresacosta.com
Webseite: eduardotorresacosta.com
Rebsorten: Nerello Mascalese, Nerello Cappuccio, Grenache, Minella Nera, Minella Bianca, Carricante, Catarratto, Grecanico
Rebfläche: 5 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: nein
Bezugsquellen:
Ab Hof: ja, nach Voranmeldung
Aus Italien online: decanto.it, callmewine.com
AT/DE/CH: weinamlimit.de