Salvatore „Turi“ Marino ist ein Winzer alten Schlages. Zutiefst verbunden mit seinem Stück Boden und seinen Reben setzt er die Arbeit fort, die vor ihm schon seine Eltern und Großeltern verrichteten.

Anders als diese hat Salvatore seinen Blick jedoch über die Ortsgrenzen von Buonivini (sic! – der Name spricht Bände) gerichtet, was sich unter anderem daran ablesen lässt, dass er seine Weine mittlerweile in Flaschen verkauft, sich ganz offensichtlich von einem Designer die Etiketten entwerfen lässt und seine Weine bei den spannendsten Naturweinmessen des Landes ausschenkt.

Buonivini liegt in der Nähe von Noto (wo Corrado Assenza im Caffé Sicilia phänomenale Eiskreationen entwirft) im äußersten Südosten Siziliens. Das Klima ist im Winter mild und im Sommer heiß und trocken, was sich in einem kargen Terrain widerspiegelt, in dem die Reben tief im von Kalk geprägten Boden nach Wasser suchen müssen. Die Bewirtschaftung ist seit jeher biologisch, seit kurzem auch zertifiziert.

In der Erde wurzeln Nero d’Avola und ein wenig Pignatello, die die Basis für einen warmen aber erstaunlich straffen Rotwein liefern sowie Catarratto, der nach dreitägigem Maischekontakt mediterrane Kräuteraromen mit einer festen Struktur vereint.

Turi Rosso Eloro: 90 Prozent Nero d’Avola und 10 Prozent Pignatello. Über sechs Tage in Kontakt mit den Schalen. Wird temperaturkontrolliert spontan vergoren und in Zement ausgebaut. Wirkt dunkelfruchtig, warm und kräuterig. Hat eine zupackende Säure und eine überraschend geradlinig Struktur. Fließt temperamentvoll und dynamisch über den Gaumen.

Turi Bianco: 100 Prozent Catarratto. Über drei in Kontakt mit den Schalen. Gleichfall in Zement vinifiziert. Wirkt salzig-kräuterig. Hat Zitrusnoten. Wirkt wie der Rosso trotz aller mediterranen Assoziation straff und gebündelt und im Finish mineralisch.