SRC

Am Ätna gibt es eine ganze Menge exzellenter Weingüter. SRC, abgeleitet von den Anfangsbuchstaben ihrer Protagonisten Sandra, Rori und Cinzia gehört definitiv zu ihren besten. Und das obwohl das Weingut gerade erst seit 2013 existiert. 

Damals hatte Rori die Idee, seiner Frau Cinzia einen halben Hektar Land mit alten Reben am Nordhang des Ätna zu schenken. Eine Idee, die nachhaltig ihr Leben ändern sollte. Mittlerweile sind  noch weitere 12 Hektar dazugekommen, auf denen insgesamt allerdings gerade einmal die Basis für 18000 Flaschen Wein entsteht.

Der minimale Ertrag hat viel mit einem rigorosen Qualitätsdenken zu tun, ist aber ebenso den natürlichen Umständen am Ätna geschuldet. Viele der Rebstöcke sind mehr als 50 Jahre alt, manche von ihnen wurden allerdings noch in der Postkutschenära Siziliens gepflanzt. Sie alle werden von Rori, Cinzia und Tochter Sandra penibel per Hand gepflegt – wie mittlerweile die meisten Weinbauern am Ätna verzichten sie ausnahmslos auf Herbizide und Pestizide, sind allerdings vielen ihrer Kollegen im Keller einen Schritt voraus, wo sie eine natürliche Vinifikation ohne den  Einsatz jedweder Zusatzstoffe praktizieren.

Die wichtigsten beiden roten Rebsorten im Repertoire von SRC sind Nerello Mascalese und Nerello Cappuccio, wobei im „Rivaggi“, einer seiner beiden großen Einzellagenweine, interessanterweise auch Garnacha eine kleine aber tragende Rolle spielt. Erfreulicherweise räumen die drei aber nicht nur den roten Trauben Platz ein, sie keltern aus Carricante auch einen Weißwein, der zumindest meiner Ansicht nach zu den besten am Ätna und in ganz Sizilien zählt.

Weine – eine Auswahl

SRC Etna Rosso

Weist den Weg hin zu den beiden großen Lagenweinen. Stammt aus Weingärten mit bis zu 80 Jahre alten Reben auf 700 Metern Höhe in Crasà und Calderara. Minimaler Ertrag, makellose Trauben, spontane Gärung und eine behutsamer, interventionsfreier Ausbau ergeben einen grazilen, tiefgründigen, mineralischen, von Kräutern und kühlen Beerenaromen geprägten Wein.

SRC Rosato 

Ein Rosato, der eher zu den kräftigeren seiner Zunft gehört und eine Brücke hin zu den Rotweinen schlägt. Stammt aus 50 Jahre alten Reben und wird dezidiert mit dem Ziel gekeltert ein vielschichtiger und aussagekräftiger Rosato zu sein (und kein Nebenprodukt der Rotweinproduktion). Dabei assistieren auch Minella und Carricante, zwei weiße Rebsorten, die dem Rosato zusätzliche Frucht, Eleganz und Frische verleihen.

SRC Pirao

Carricante in purezza. Wächst hoch oben am Ätna und profitiert dabei nicht nur vom vulkanischen Untergrund und der sorgfältigen Pflege der SRC-Squadra, sondern vor allem auch von Sommertemperaturen auf 30° und mehr klettern und nachts auf 15° und weniger abfallen. Riecht und schmeckt nach Mandeln, Kamille und Zitrusfrüchten. Macht heute Spaß und hat doch auch immenses Potenzial.

SRC Rivaggi

Ein weicher, runder und stoffiger Kontrapunkt zum SRC Alberello. Geschuldet ist diese geschmeidigere Textur vor allem den 20% Grenache, die irgendwann in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts ihren Weg auf den Ätna gefunden haben. Spontan vergoren, in Holzfässern ausgebaut und ungeschwefelt abgefüllt bietet der Rivelli dunkle Frucht und einen fein-nuancierten Unterton aus Kräutern, rotem Fleisch und Blüten.

SRC Alberello

So gut, dass sein gerade erschienener Jahrgang von Robert Parkers Italienbeauftragtem gerade einmal 90 Punkte bekommen hat. Chapeau. Diese absurde Punktezahl ist vermutlich seiner feingliedrigen Eleganz, den dezenten erdig-steinigen Aromen, der kühlen Frucht und strengen Struktur zu verdanken, mit denen die Epigonen von RP nichts anfangen können (wenigstens kann man sich darauf verlassen). Auf gustodivino.it einem italienischen Weinblog wurde Roris Alberello dagegen mit so viel Leidenschaft und Verve beschrieben, dass ich das hier zumindest auszugsweise wiedergebe.
„Nie laut, wartet ein wenig bis er von sich erzählt… Jeder Schluck verursacht neue Emotionen, die immer ansprechender und komplexer werden; und ohne dich zu fragen oder sich aufzudrängen, fordert er dich auf weiter zu trinken, um gleich wieder etwas Neues erzählen zu können…
…Die Flasche auszutrinken ist so, wie wenn man ein Buch beendet, das man Seite für Seite verschlungen hat – es lässt einem mit einem subtilen Gefühl der Leere zurück.“

Kontakt

Rori Parasilitis
Adresse: Contrada Calderara sn, 95036 Randazzo CT
Telefon: 349 7135539


Rebsorten: Nerello Mascalese, Nerello Cappuccio, Grenache, Carricante, Minella
Rebfläche: 12 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: nein


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: callmewine.com, lavaligiadibacco.com

AT/DE/CH: vinonudo.at