Castello di Potentino
Das Castello di Potentino liegt etwas außerhalb von Seggiano, am Fuße des Monte Amiata, einem weithin sichtbaren, 1738 Meter hohen Vulkankegel im Süden der Toskana.
Der Ursprung des Castello liegt in den Tiefen der Vergangenheit begraben, ein erstes Dokument darüber ist auf das Jahr 1042 datiert. Es wechselte im Laufe der Jahrhunderte nicht selten seine Besitzer und befindet sich seit Ende der 1990er-Jahre in den Händen der Familie Greene/Horton. Die leistete im besten Sinn des Wortes Kulturarbeit, indem sie das komplett verfallene Kastell von Grund auf sanierte und sich dabei soweit wie möglich am Original orientierte.
Federführend verantwortlich für die Restauration aber auch für die umliegenden Weinberge ist Charlotte Horton, gemeinsam mit ihrem Bruder Alexander (dem Nachlassverwalter von Raymond Chandler (!) – dazu mehr auf der Webseite). In den Räumlichkeit von Potentino kann man heute zum einen ganz einfach wohnen, zum anderen hat man auch die Möglichkeit diverse Angebote (Schreibworkshops, diverse Kochkurse, Konzerte etc.) zu nutzen.
Auch wenn es den Anschein haben mag, dass eigentlich das Schloss im Mittelpunkt stehen würde, war und ist es doch der Weinbau, um den sich fast alles dreht. Zumindest für Charlotte. Die war bereits vor dem Erwerb des Schlosses in die Welt des Weins eingetaucht und konnte ab der ersten Ernte im Jahr 2000 ihrer großen Passion noch gezielter und ganz auf eigene Faust nachgehen.
Die Bedingungen dafür sind ideal: Die Weinberge liegen in einem geschützten Tal und sind vom Umgebungsklima des Monte Amiata beeinflusst. Nachts kühlt die Bergluft die Parzellen ab, während tagsüber trockene, warme Winde von der Küste für gute Belüftung sorgen. Der Boden besteht aus vulkanischem Material, was für toskanischen Sangiovese, Alicante und Pinot Nero zwar ungewöhnliche aber sehr gute Bedingungen schafft. Aus den drei Sorten keltert sie ein Septett an Weinen, das von einer minimalinvasiven und handwerklichen Vinifizierung profitiert. Alle Weine sind handgelesen, sanft abgepresst, spontan vergoren, ungeschönt und ungefiltert und werden in großen, bis zu 5000 Liter fassenden Holzgebinden über Jahre hinweg ausgebaut.
Sie sind präzis, sanft und dabei doch strukturiert, harmonisch, vielschichtig, lang und eine absolute Empfehlung. Wer an älteren Jahrgängen interessiert ist, findet hier Weine, die bis ins Jahr 2000 zurückreichen.
Weine – eine Auswahl
Sacromonte: Der heilige Berg, womit der Monte Amiata gemeint ist, der für die Etrusker der Sitz der Götter war. Stammt aus 100 Prozent Sangiovese, der in einem 50-hl-Fass vergoren und danach zwei Jahre darin ausgebaut wird. Er ist elegant, harmonisch, leicht-würzig, feinfruchtig und nachdrücklich. Sehr, sehr gut. (ca. € 17)
Balaxus: Der Balaxus wird aus Alicante (Grenache) gekeltert und über zwei Jahre im 18-hl-Fass gereift. Er ist rotfruchtig, hell, geschmeidig, würzig und gleichfalls ausgezeichnet. (ca. € 17)
Piropo: Der Name des Weins verdankt sich einem raren roten Stoff und war gleichsam eine in der Renaissance verwendete Metapher für erstklassigen Wein. Er stammt zu 100 Prozent aus Pinot Nero. In 18-hl-Fass gereift basiert er auf einer feinkörnigen Textur und intensiven rotfruchtigen Aromen. (ca. € 25)
Kontakt
Alexander Greene
Adresse: Località Potentino, 3, 58038 Seggiano
Telefon: +39 0564 950014
E-mail: mail@potentino.com
Webseite: potentino.com
Rebsorten: Sangiovese, Alicante, Pinot Nero
Rebfläche: –
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: ja
Bezugsquellen:
Ab Hof: ja, nach Voranmeldung
Aus Italien online: Über die Webseite des Weinguts
AT/DE/CH: –