Macea

Macea liegt, ziemlich versteckt, an den Ausläufern der Alpi Apuane, die den Norden der Toskana spektakulär in Richtung Ligurien abschließen. Weinbau hat hier keine allzu große Tradition. Für die eigenen Bedürfnisse wurde allerdings immer Wein gekeltert und wenn dann noch was übrig blieb, fanden sich stets willige Abnehmer in den umliegenden Dörfern.

Die Rebstöcke von Macea wurzeln in einem freistehenden Hügel, der wie eine Mischung aus einem zugewucherten aztekischen Tempel und dem Turm zu Babel aussieht – unten bestockt mit Pinot Grigio, oben, dort wo es kühler und windiger ist, mit Pinot Nero.

Seit 15 Jahren steht Cipriano Barsanti fast täglich in diesen Parzellen, die auf einer ganzen Menge Schiefer und eisenhaltigem Sandstein basieren. Durch die Berge vor nördlichen Winden geschützt, sind es vor allem mediterrane Luftmassen, die das Klima prägen und Weinbau erst möglich machen.

Warme Jahrgänge sind trotzdem kein Nachteil. Mangelnde Säure ist dank der eminenten Tag-Nacht Unterschiede ohnehin kein Problem. Weder beim Pinot Noir noch bei seinem Verwandten, dem Pinot Grigio, der in anderen Breitengraden immer wieder mit seiner plumpen Struktur zu kämpfen hat.

Die Bewirtschaftung ist seit 2010 offiziell biologisch und seit kurzem befindet man sich auch im biodynamischen Umstellungsprozess bei Demeter.

Das Weingut selbst befindet sich über dem Pinot Noir-Hügel. Direkt hinter dem Gebäude öffnet sich dann ein zweiter Weingarten. Auf einem kleinen Hochplateau gelegen, wächst hier neben ein paar zusätzlichen Parzellen Pinot Nero auch Sauvignon Blanc, den er in mengenmäßig guten Jahren separat und ansonsten gemeinsam mit dem Pinot Grigio ausbaut. Es gibt aber auch autochthone Sorten – Malvasia, Montanina, Bracciola, Tanè & Ciliegiolo – aus denen allerdings erst in naher Zukunft Wein gekeltert wird.

Der Keller ist  spartanisch. Die gebrauchten Barriquefässer sind an drei Händen abzählbar. Dazu kommt ein neues 500 Liter Fass. Insgesamt hat Cipriano Platz für knapp 5000 Liter Wein und mehr wird es auch nie. Weniger dagegen schon. Hagel ist ein Problem. Peronospora ebenfalls.

Gekeltert wird so, wie man es bei ernsthaften Naturweinwinzern gewohnt ist. Es wird spontan vergoren, der Ausbau erfolgt beim Bianco über ein Jahr im Holzfass, beim Pinot Nero sind es zwei. Gefiltert und geschönt wird nicht, geschwefelt wird einmal vor dem Füllen.

ps: Cipriano vermietet auch drei Zimmer – abgeschieden und ruhig kann man von Macea aus zum einen bestens in die Garfagnana aufbrechen zum anderen sind auch Lucca, Pisa und das Meer nicht weit.

Weine – eine Auswahl

Die Stilistik ist generell puristisch, streng und kühl. Die Aromen sind beim Pinot Nero erdig und doch auch ordentlich fruchtunterlegt, beim Bianco sind es vor allem Kräuter, rote Beeren und Zitrusfrüchte, die den Ton angeben.

 

 

Kontakt

Azienda Agricola Macea – Cipriano Barsanti
Adresse: Loc. Macea 55023, Borgo a Mozzano – Lucca
Telefon: +39 0583 88100 – 88128
Email: info@macea.it
Webseite: www.macea.it


Macea

Jahresproduktion: max. 5000 Flaschen
Rebsorten: Pinot Grigio, Sauvignon Blanc, Pinot Nero, Malvasia Nera, Montanina, Bracciola, Tanè, Ciliegiolo
Rebfläche: 2 Hektar
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: ja
Vereinigungen: Macea ist Mitglied bei Lucca Biodinamica


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: decanto.it; rollingwine.com; callmewine.com

AT/DE/CH: –