Zwei Hektar, ein Wein und davon ganze 8000 Flaschen. Elisabetta Dalzocchios Produktionsvolumen ist überschaubar und doch gehört sie zu den wichtigsten Winzerinnen des Trentino. Der Grund dafür ist simpel: Ihr Pinot Noir ist einer der besten Italiens.

Das Weingut selbst befindet sich in den Hügeln östlich von Rovereto, dort wo der Gardasee noch klimatische Auswirkungen zeitigt und kühle Winde über die Rebflächen wehen. Das rötliche Felsgestein und das mit Fossilien durchzogene und von Kalk durchdrungene verweisen auf maritime Ursprünge. Elisabetta bewirtschaftet ihre beiden Hektar seit 2001 biologisch. Mehr als 5000 Kilo werden pro Hektar nie gelesen.

Die Lese erfolgt wie die übrige Weingartenarbeit per Hand. Der Rest ist schnell erzählt. Die Vergärung findet in offenen Holzbottichen statt, der Ausbau erfolgt über 18 Monate in 228 Liter Fässern (das Vorbild Burgund ist nicht von der Hand zu weisen, warum auch). Abgesehen von einer minimalen Schwefelung vor der Abfüllung passiert im Keller nicht viel.

Elisabettas Pinot Noir ist ein filigranes Meisterwerk und eine fulminante Erweiterung des ohnehin diversen Rebsortenbildes der kleinen Region.

Pinot Nero: Spontane Vergärung mit Butz und Stingl in offenen Gärständern. Danach 18-monatiger Ausbau in 228-Liter großen Holzfässern. Generös und einnehmend. Waldboden, Erdbeeren, Kräuter und Pilze. Hat enorme Substanz, die jedoch gebündelt über den Gaumen fließt. Ist gleichzeitig weich und strukturiert, agil und ruhig. Vielschichtiger, dynamischer und sehr, sehr langer Abgang. Gehört ganz sicher zu den besten italienischen Pinot Noirs. Toll. (ca. € 30)