Corte Bravi

Corte Bravi ist ein Grund, warum es wieder mehr Spaß macht, sich Weine aus dem Valpolicella einzuschenken – und zwar nicht ausschließlich Amarone, sondern auch Weine, die sich in der Hierarchie darunter befinden.

Das kleine Weingut geht auf das Konto von Andrea und Ivano Brunelli, zwei Brüder, die sich 2011 daran gemacht haben, die Trauben ihrer Weingärten nicht mehr bei den berühmten Familien der Zone abzuliefern, sondern sie selbst zu vinifizieren. Eine weise Entscheidung.

Corte Bravi befindet sich in Sant’Ambrogio, an den westlichen Ausläufern des Valpolicella. Der Gardasee ist nur noch einen Steinwurf entfernt und beeinflusst mit seinem milden, fast mediterranen Klima die Gegend. Die Rebflächen der beiden flankieren links und rechts ein Tal, das nordwärts in Richtung Monte Lessini weist, von wo wiederum kühle Luftmassen in die Weingärten strömen. Von diesen beiden gegensätzlichen Einflüssen profitieren Corvina, Corvinone, Oseleta, Rondinella und Molinara, die fünf klassischen Sorten der Gegend, aber auch ein wenig Cabernet Sauvignon und Merlot, deren Trauben Andrea und Ivano lufttrocknen und daraus eine Art Amarone mit Bordelaiser Touch keltern.

Die Bewirtschaftung ist seit 2015 offiziell biologisch, seit 2019 ist man zudem Mitglied bei der Naturweinorganisation vinnatur, dessen strenges Regulativ sie im Keller umsetzen.

Weine – eine Auswahl

Die Vinifizierung folgt dem Regelwerk von vinnatur. In aller Kürze bedeutet das, dass dem Wein nichts weggenommen und abgesehen von etwas Schwefel am Ende (max. 25mg/l) auch nichts hinzugefügt wird. 

Valpolicella Classico: Stammt von hauptsächlich auf Kalk basierenden Weingärten und besteht aus Corvinone  (50%), Corvina (35%) und Rondinella (15%). Der Ausbau erfolgt im Stahltank. Der Wein ist schlank, direkt und lebendig und von roter Frucht und ein wenig Würze getragen. Ein angenehmer und trinkiger Einstieg. Macht sich bestens zu Pasta und Prosciutto.

Valpolicella Classico superiore: Die wesentlich spannendere Variante: Corvina, Corvinone, Oseleta und Rondinella werden relativ spät gelesen, vinifiziert und über ein Jahr in gebrauchten Eichenfässern gereift. Hat Substanz und Tiefe und ist geprägt von reifen roten Fruchtaromen, mediterranen Kräutern und einer süßen Würze. Sehr gut.

Scatto: 100% Corvina  – eine Rarität im Land der Cuvées. Im Stahltank ausgebaut. Erdbeeraromen, pfeffrig, mit einem knackigen Struktur. leicht und elegant.

Amarone della Valpolicella: Auch hier ist die Zusammenstellung ungewöhnlich. Corvinone (45%) behält in der Cuvée die Oberhand, Corvina (40%) und Molinara /15%) ergänzen. Die Trauben werden direkt am Stock selektiert und danach in Holzkisten getrocknet. Gepresst und vergoren wird im späten Dezember, der Ausbau erfolgt über drei Jahre in großen Eichenholzfässern. Einnehmend, warm, würzig, mit reifer Frucht, Lakritze und Tabak in der Nase und einer erstaunlich vitalen Textur am Gaumen. Lang, substantiell und gerade erst am Beginn seiner Karriere.

Bagarre: Wein aus leicht angetrockneten Merlot- und Cabernent-Trauben. Leider nie probiert – würde ich aber gerne.

Kontakt

Andrea Brunelli
Adresse: Via Case Sparse Vaioi 8, Sant’Ambrogio di Valpolicella
Telefon: 349 0884720
E-mail: info@cortebravi.com
Webseite: www.cortebravi.com


Rebsorten: Corvina, Corvinone, Oseleta, Molinara, Rondinella, Merlot und Cabernet Sauvignon
Rebfläche: –
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: nein


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: rollingwine

AT/DE/CH: –