Monte Brècale

Der Monte Brècale ist einer der gut fünfzig inaktiven Vulkane der Colli Euganei, die sich unverhofft und eindrucksvoll aus der Pianura Padana erheben. An seinem Fuß befindet sich das gleichnamige Weingut, dass  Franco Sinigaglia und seine Frau Fabrizia 1999 aus der Taufe gehoben haben und in dem mittlerweile auch ihr Sohn Matteo ein Wort mitzureden hat.

Themen, über die es sich zu sprechen lohnt, gibt es genug: Den biologischen Weinbau beispielsweise, den die Familie seit 2015 betreibt. Oder die eigentümlichen Bodenstrukturen, die in den fünf Hektar Weingärten zum einen von Mergel und zum anderen von Trachit geprägt sind. Letzterer ist ein seit jeher auch für die Infrastruktur Venedigs benutztes Vulkangestein, das – laut Franco – den Weinen Agilität und Frische verleiht (Mergel sorgt hingegen für eine eher weiche und saftige Textur). Oder aber die Rebsorten, von denen es viele traditionelle aber keine autochthonen gibt: Für die Weißweine werden hauptsächlich Moscato, Chardonnay und Garganega verwendet, für die Rotweine setzt man bei Monte Brècale auf die sich seit gut 200 Jahren in der Gegend befindlichen Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Carmenere.  

Aus denen keltern sie insgesamt acht Weine, in denen – nicht ungewöhnlich für die Gegend – die Weißweine leicht in der Überzahl sind. Die Vinifikation orientiert sich an den Vorgaben von vinnatur, was in wenigen Worten bedeutet, dass spontan vergoren, nicht geschönt und sehr zurückhaltend bei der Beigabe von SO2 gearbeitet wird. Keiner der Weine ist gefiltert, dafür räumt man speziell bei den Rotweinen dem Faktor Zeit eine gewichtige Rolle ein. 

Insgesamt lässt sich aus einem Spektrum an Weinen auswählen, das wenig Platz für leichtfüßige Interpretationen hat (die Weine der Colli haben in Weiß wie auch Rot Gewicht). Die durchaus profunden Einstiegsweine (Ammonite Bianco und Rosso, Carmenere) bieten aber trotz ihres hohen Alkohols Trinkfluss und Spannung und viel Wein für wenig Geld. Ihr Top-Duo (La Specola und Rosso Frari) ist dagegen – zumindest für meinen Geschmack – etwas zu opulent.

Weine – eine Auswahl

Ammonite Rosso: Cuvée aus Merlot, Cabernet Sauvignon und Carmenere. In Zement vinifiziert. Rund weich, einladend und fruchtbetont. Unkompliziert aber schön. (ca. € 12)

Ammonite Bianco: Cuvée aus Chardonnay und Incrocio Manzoni. Letztere findet sich in den Colli Euganei relativ häufig. Über 10 Monate in Zement ausgebaut. Reife Äpfel, Zitrus, Kräuternoten. Hat Substanz und eine mürbe Textur. (ca. € 12)

Carmenere: Ein Klassiker der Zone. Ebenfalls im Zementfass vinifiziert und gereift. Ausgewogen, leicht kräuterig, Pfeffer, dunkelfruchtig. Hat Zug und Energie, ist animierender und etwas schlanker als die anderen Rotweine. Sehr gut. (ca. € 12)

Weitere Weine

Garganega (ca. € 12)

Moscato (ca. € 12)

La Specola (ca. € 20)

Rosso Frari (ca. € 20)

Kontakt

Franco Sinigaglia
Adresse: Via Pestrini 27, Cinto Euganei
Telefon: 3347086841
E-mail: montebrecale@aruba.it
Webseite: montebrecale.it


Rebsorten: Moscato, Garganega, Chardonnay, Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Carmenere
Rebfläche: 6 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: nein


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: meteri

AT/DE/CH: –