Rossorigoni ist eines der vielen kleinen und extrem spannenden Weingüter, das es in den Colli Berici, dem hügeligen Landstrich südwestlich von Vicenza, zu entdecken gibt.

Die Colli Berici verdanken ihren Ursprung dem Rückzug des Meeres vor gut 6 Millionen Jahren, Rossorigoni wiederum der Idee von Matteo Rigoni, seinem alten und wunderschön zwischen Buchen gelegenen Hof, 2004 drei Hektar Weingärten hinzuzufügen – einen ungewöhnlicherweise mit Sauvignon Blanc bestockten und einen zweiten, in den er, nicht ganz ungewöhnlich für die Gegend, Merlot, Carmenere, Cabernet Sauvignon gesetzt hat.

Die Idee, ausschließlich international zu agieren, basiert zum einen auf dem grundsätzlich eigenwilligen Rebsortenspiegel der Hügel, die seit jeher vornehmlich französischen Gewächsen Platz bieten. Zum anderen auf der tiefen Überzeugung, dass sein kalkgeprägter Untergrund sich bestens dafür eignet. Die Ergebnisse – vor allem die rote Version – geben ihm recht.

Rospič: Cuvée aus Merlot, Carmenere und Cabernet Sauvignon. Erstere werden gemeinsam gelesen, gemeinsam vinifiziert und danach in Stahl ausgebaut, letzterer vollzieht genau das gleiche Prozedere ein paar Wochen später. Am Ende werden die beiden zusammengeführt und über ein paar Jahre in der Flasche gereift. Es wird weder geschönt noch gefiltert. Das Resultat ist warm, strukturiert, expressiv, gehaltvoll, fein kräutrig, erdig und fruchtunterlegt. Der Rospič hat Power, ist allerdings dank feiner und richtungsgebender Tannine bestens ausgewogen. Tief und lang. 

Balu: Sauvignon Blanc, gepflanzt in eine kühle, der Sonne nur bedingt ausgesetzten Lage mit dem selbstdeklarierten Ziel im daraus gekelterten Wein vor allem das Terroir sprechen zu lassen. Um der schneidende Säure entgegenzusteuern baut Matteo den Balu teils im Barrique teils im Stahltank aus. Es wird, wie schon beim Rosso weder geschönt noch gefiltert. Frisch und lebhaft, mit einer mürben, nie aggressiven Textur, kräuterig, steinig und mit einer feinen eher gelbfruchtigen Komponente.