Santa Colomba

Die Colli Berici sind altes und junges Weinland zugleich. Seit über 1000 Jahren werden in ihnen Reben kultiviert. Nach langen Jahren des vitikulturellen Niedergangs wurden sie in den letzten Jahren von ein paar jungen, bestens ausgebildeten Winzern wieder auf der Weinlandkarte des Veneto positioniert.

Davide Xodo begann sein gleichnamiges Projekt 2018. Im gleichen Jahr rief Simone Ambrosini Indomiti, sein nomadisches Weingut ins Leben. Insofern kann man Gianfranco Mistrorigo (nach Aufenthalten bei Angiolino Maule im Gambellara und Loacker in Montalcino) und Marco Dani als alte Hasen bezeichnen, nachdem sie Santa Colomba und seine zehn Hektar Weingärten in Lonigo, am Westende der Hügel, bereits 2016 erstanden hatten. 

Sie schlossen sich gleich im ersten Jahr vinnatur, Angiolino Maules Naturweinbewegung an, und stellten ihre Weingärten auf biologische Bewirtschaftung um – ein Vorgang, der 2019 mit der offiziellen Zertifikation bestätigt wurde.

Die wichtigste Rebsorte in Gianfrancos und Marcos kleinem Universum ist die Garganega, aus der ein Weißwein und ein Rifermentato entstehen. Die Garganega hat ihr Zentrum eigentlich im knapp 20 Kilometer entfernten Soave und es liegt nahe, dass sie auch bei ihnen die Protagonistin gibt – doch ist das tatsächlich weniger selbstverständlich als vermutet, wenn man sich den sonstigen Rebsortenspiegel der Hügel ansieht, der von Tai Rosso (Cannonau/Grenache), Tai Bianco (Tokaj), Malvasia Istriana und Bordelaiser Sorten geprägt ist. Letztere wachsen auch bei Santa Colomba und sind die Basis für eine gewichtige rote Cuvée.

Im Keller wird nach den Prinzipien von vinnatur gearbeitet, was in wenigen Worten bedeutet, dass auf jegliche Additiva mit Ausnahme etwas SO2 verzichtet wird. Geschönt werden die Weine nie, gefiltert dann, wenn die beiden es für nötig halten.

Weine – eine Auswahl

Principiante: Rifermentato aus 100% Garganega. Die Trauben dafür stammen von einem 1980 gepflanzten Weingarten, der Ertrag liegt bei 1,5 Kilo am Hektar. Der Untergrund ist maritimen Ursprungs und stark kalkhaltig. Nach der ersten Gärung bleibt der Wein bis Februar auf der Hefe, ehe er mit Garagnega Süßmost gefüttert und zur Zweitgärung in die Flasche verfrachtet wird. Er ist federleicht und staubtrocken, erfrischend und dynamisch und riecht nach Grapefruit, Heu und getrockneten Blüten.

Gaga: Der zweite Garganega, diesmal allerdings still. Die Trauben stammen ebenfalls von gut 40 Jahre alte Reben. Nach einer klassischen Naturweinvinifikation wird er über drei Monate auf der Feinhefe ausgebaut, danach abgezogen und für ein Jahr im Stahltank weitergereift. In der Nase finden sich Zitrusfrüchte, Brot und Kräuter. Am Gaumen ist er dicht und warm, mit einem kompakten Körper, viel Trinkfluss und einem salzig-bitteren Finish.

Moro: 70% Cabernet Sauvignon und 30% Merlot. Ist auf kalkgeprägtem Untergrund gewachsen. Wurde in französischen Eichenfässern ausgebaut. Dunkel, warm und profund. Würzig, Tabak und Lakritze. Erdige Noten. Mundfüllend. Dunkle Beeren am Gaumen. Weich und samtig.

Kontakt

Gianfranco Mistrorigo & Marco Dani

Adresse: Via San Fermo, 17, 36045 Lonigo
Telefon: +39 349 4650127
Email: infosantacolomasa@gmail.com
Webseite: santacolomba.webnode.it


Rebsorten: Garganega, Malvasia Istriana, Cabernet Sauvignon, Merlot
Rebfläche: 10 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: nein


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: tannico.it

AT/DE/CH: –