Terre di Pietra
Terre di Pietra ist ein junges Projekt im östlichen Teil des Valpolicella
Die Geschichte von Terre di Pietra beginnt 2005. Damals beschließt Laura Albertini Winzerin zu werden. 2007 keltert sie in einer Garage in Torbe di Negrar, in der Kernzone des Valpolicella Classica, ihren ersten Wein. Unterstützt wird sie von der ersten Sekunde weg von ihrem Mann Cristiano und ihrem Schwiegervater Pietro, der ihr einen kleinen Weingarten zur Verfügung stellt. Ihr Wein verkauft sich. Laura pachtet neue Weingärten und 2011 baut sie gemeinsam mit ihrem Mann ein wunderschönes Weingut in Marcellise, im neueren Teil des Valpolicella. 2015 gibt Cristiano seinen Job auf, um sich ausschließlich den Weingärten widmen zu können. Die beiden haben mittlerweile zwei Kinder, Anna und Alice. Alles läuft wie am Schnürchen, ehe von einem Tag auf den anderen die Katastrophe über die junge Familie hereinbricht. 2017 stirbt Laura im Alter von nur 37 Jahren.
Cristiano ringt mit sich und dem Weingut, beschließt jedoch, es in Lauras Sinne weiterzuführen. Mittlerweile wird er dabei auch von seinen beiden Töchtern unterstützt, deren Zeichnungen die Etiketten zieren. Sie sind ihm moralische Stütze sind und helfen ihm, wenn es die Hausübungen zulassen, auch ein wenig bei der Arbeit.
Die ist in den Weingärten seit jeher strikt biologisch. In ihnen wachsen neben Corvina, Corvinone, Rondinella und Molinara, den Klassikern des Valpolicella, auch etwas Garganega und – völlig ungewöhnlich für die Zone – ein paar Reihen Teroldego.
Im Keller hat Cristiano die Schrauben in den vergangenen Jahren zunehmend angezogen. Die Gärung startet spontan, er schönt und filtert nicht und schwefelt sukzessive weniger.
Insgesamt keltert er heute vier Weine. Speziell sein Piccola Peste und der CiZero gehören zum Besten, was die Region bezüglich klassisch vinifizierter (und eher leichtgewichtiger) Weine zu bieten hat aber auch sein Amarone spielt in der obersten Liga mit.
Weine – eine Auswahl
DieciCentoMille: Ein reinsortiger Molinara, der einzige, den ich kenne. Molinara genießt bei den Winzern des Valpolicella eine ambivalente Reputation. Viele lehnen die Sorte aufgrund ihrer hohen Säure ab, andere finden sie gerade deshalb wichtig, da sie ihren Weinen (speziell dem Amarone) die nötige Frische verleiht. Cristiano fackelt nicht lange und baut sie, quicklebendig und feinfruchtig, ganz für sich aus. Ein Sommerwein par excellence.
Piccola Peste: War früher unter dem Namen Vigna di Peste das Aushängeschild des Weinguts. Mit dem Austritt aus der DOC wechselte der Name aber nicht die Rebsorten: 50% Corvina, 20% Corvinone, 20% Rondinella 20% und 5% Molinara bilden die Basis. Sie werden für 9 Monate im Stahltank und weitere vier Monate in der Flasche gereift. Fruchtbetont, dynamisch, offen und vital, mit Trinkfluss und Finesse, eigentlich die Quintessenz eines klassischen Valpolicella.
CiZero: Corvina ist ganz für sich vinifiziert nicht ganz so ungewöhnlich wie Molinara (DieciCentoMille) aber doch auch sehr selten. Die Reben dafür wurzeln vorwiegend in Kalk. Die Trauben werden ohne Zusätze jedweder Art vinifiziert. Der Ausbau findet in Zementfässern statt. Offen, kirschfruchtig, floral, weich und doch mit Zug in Richtung Gaumen, lang und sympathisch.
Kontakt
Cristiano Saletti
Adresse: Via Arcandola 4, Marcellise
Telefon: 3280849020
Webseite: www.terredipietra.it
Rebsorten: Corvina, Corvinone, Rondinella, Molinara, Teroldego, Garganega
Rebfläche: –
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: nein
Bezugsquellen:
Ab Hof: ja, nach Voranmeldung
Aus Italien online: –
AT/DE/CH: –