Castello di Lispida
Castello di Lispida befindet sich in den westlichen Colli Euganei. Bereits im Mittelalter beherbergte es ein Kloster, in dem Wein kultiviert wurde. Vieles hat sich in der Zwischenzeit zwar geändert, manches scheint aber auch gleich geblieben zu sein. Der Respekt vor dem Boden und den Pflanzen beispielsweise.
Alessandro Sgaravatti, der gegenwärtige Hausherr hat systemische Mittel schon vor über zwanzig Jahren aus seinen Weingärten verbannt, als man sich immer mehr natürlichen Anbaumethoden annäherte. Heute kultiviert er die sechs Hektar Weingärten biodynamisch und setzt auf eine variable Biodiversität und reichhaltige Fauna. Die Böden sind vulkanischen Ursprungs, die Kalkeinschlüsse und Fossilien wiederum sind einem einst sich hier befindlichen Urmeer geschuldet. Die Rebzeilen sind dicht gesetzt, die Stöcke meist noch jung.
Vinifiziert wird quasi interventionsfrei, es wird weder geschönt und gefiltert. Ein Teil der Tocaiernte wird in einigen, unterschiedlich großen Amphoren vinifiziert (und das schon seit zwei Jahrzehnten, also bevor der große Boom einsetzte) und bleibt dort für sechs Monate auf den Schalen. Eine exzellente Ribolla/Tocai-Cuvée (Terralba) ergänzt das weiße Sortiment, rot gibt es einen Merlot und (noch besser) eine Merlot/Sangiovese Cuvée, die 18 Monate lang in großen Holzfässern zubringt. Zudem hat das Castello zwei ungefilterte, in der Flasche vergorene und undosierte Frizzante, für die allein es sich schon lohnen würde, in die Colli Euganei aufzubrechen.
Castello di Lispida ist Mitglied bei ViniVeri.
Weine – eine Auswahl
Alle Weine des Castello di Lispida sind spontan vergoren, ungeschönt und ungefiltert. Sie sind durch die Bank sehr gut.
Terralba: Friulano, Garganega. Auf vulkanischem Gestein gewachsen. Minimaler Ertrag (20hl/ha). Spontan in Holzgärständern vergoren. In großen Holzfässern ausgebaut. Blüten, Grapefruit, dicht, kräftig, ohne ausladend zu sein, salzig, Trockenobst, griffig, dezente Säure, vital, lang, bekömmlich. (ca. € 20)
Amphora Bianco: Ribolla Gialla, Friulano. 9000 Stöcke am Hektar. Über sechs Monaten in einer riesigen, im Boden versenkten Amphore vergoren. Blüten, Orangenschalen, mit der Zeit und Luft kommen Kräuter dazu, am Gaumen gehaltvoll, elegant und druckvoll. Guter Trinkfluss. Geduld lohnt sich. (ca. € 25)
Amphora Rosso: In der Amphore vinifizierter Sangiovese. Rotfruchtig, Pfeffer, Feuerstein. Saftig, samtig, mit präsenter aber perfekt eingebundener Säure. Ist vital, hat Substanz und mach ordentlich Dampf in Richtung Gaumen. (ca. € 25)
Terraforte: Sangiovese, Merlot. Spontan in Holzgärständern vergoren. In großen Holzfässern ausgebaut. Klar, präzis und einladend. Rotbeerig. Kräuter. Saftig, engmaschig und kompakt. Sangiovese liefert die Struktur, Merlot den Körper. (ca. € 17)
H-Rosato: Sangiovese. Einer der besten Rosé-Frizzante, die ich kenne. Vor der Zweitgärung über ein halbes Jahr in Holzfässern gereift. Rotbeerig, druckvoll, dicht, lebhaft, perfekt ausgewogen. Hat immense Energie und Charakter. Top. (ca. € 17)
H-Bianco: Tocaj, Ribolla Gialla. Derselbe Ausbau wie beim Rosato. Duftig, traubig, leicht hefig, geradlinig, temperamentvoll. Schießt Energie in die Adern. (ca. € 17)
Kontakt
Alessandro Sgaravatti
Adresse: Via IV Novembre 4, Monselice
Tel: 0429 780530
www.lispida.com
Email: infos@lispida.com
Rebsorten: Friulano, Ribolla Gialla, Moscato; Sangiovese, Merlot, Barbera
Rebfläche: 6 Hektar
Biolodynamisch: ja
Direktverkauf: ja
Wohnmöglichkeit: ja
Bezugsquellen:
Ab Hof: ja, eigener Verkostungsraum
Aus Italien online: tripla a, callmewine
AT/DE/CH: –