Barsaglina ist eine wenig bekannte und ziemlich komplizierte Rebsorte, die für gewöhnlich leichtgewichtige und fruchtbetonte Weine ergibt.
Von den wenigen Menschen, die Barsaglina (Synonym Massaretta) kennen, gibt es vermutlich nur wenige, die sich davon freiwillig ein paar Flaschen in den Keller legen würde. Das kann sich allerdings ändern, je nachdem ob und wie es Winzer schaffen werden, mit den bisweilen eher unangenehmen Moschusaromen und den vielen Tücken der Rebsorte umzugehen – allen voran mit der dünnen Schale, die – wenig resistent – zu Botrytis neigt und zudem wenig Schutz vor Oxidation bietet. Barsaglina tendiert zudem zu Oidium, mag zu viel Sonne genauso wenig wie zu viel Schatten, ist ein magischer Anziehungspunkt für allerlei Spinnen und liefert zudem herzlich wenig Ertrag.
Dass es dennoch ein paar Unverdrossene gibt, die sich ihr widmen, hat viel mit Kultur und Geschichte und zudem auch mit der Hoffnung zu tun, ihr die theoretisch durchaus vorhandene elegante Struktur und im Verbund damit die zarten Frucht- und Kräuternoten zu entlocken.
Barsaglina hat seine Heimat rund um Massa Carrara, findet sich also im Grenzgebiet zwischen Ligurien und der Toskana und darüber hinaus vereinzelt im Chianti, der Maremma und den Colline Lucchesi.