Falanghina ist eine weiße Rebsorte aus Kampanien, die man vor allem rund um Neapel und im Benevento findet und die grundsätzlich exzellente Weine ergeben kann.
Im Hype um die gleichfalls weiße und hauptsächlich in Kampanien beheimatete Rebsorte Fiano ist in den letzten Jahren viel zu selten über die mindestens ebenso spannende Falanghina gesprochen worden – zumindest in mitteleuropäischen Breitengraden. In Italien und vor allem unter den Winzer Kampaniens steht sie völlig zurecht auf der gleichen Stufe wie Fiano und das wird sich auch so schnell nicht ändern. Denn zum einen wird Falanghina derzeit recht bereitwillig neu ausgepflanzt, zum anderen finden sich dank verbesserter Identifikationsmöglichkeiten immer neue Phenotypen der Sorte in fast allen Teilen der Region – an der Peripherie von Neapel und am Vesuv genauso wie rund um Benevento, zwei Gegenden, in denen sie seit hunderten Jahren kultiviert wird.
Allen gemein ist, dass sie sich vor allem auf vulkanischen Böden wohl fühlen, ein Umstand, der sie grundsätzlich für ganz Kampanien qualifiziert. Falanghina hat eine hohe Grundsäure und eine Aromatik, der man nachsagt, dass sie in der hügeligen Landschaft im Landesinneren eher von floralen und pflanzlichen Noten geprägt ist, während sie an der Küste – vor allem in den Campi Flegrei – eher fruchtige Weine ergibt. Im Idealfall vereint sie beide. Eine kurze Mazeration verleiht ihr zusätzlich Körper und Struktur und erweitert das Aromaspektrum für gewöhnlich um gelbfruchtige und würzige Noten.