GRANAZZA

Granazza oder Granatza ist wie so viele italienische Rebsorten auf einen sehr überschaubaren lokalen Raum begrenzt. In ihrem Fall sind das die drei Orte Mamoiada, Oliena und Orgosolo in der sardischen Barbagia, dem gebirgigen Zentrum der Insel. 

Die Geschichte der Granazza scheint untrennbar mit jener des Cannonau verknüpft zu sein, der im Rebsortenspiegel der Ecke quasi Monopolstatus innehat. Gelegentlich finden sich in dem roten Cannonaumeer allerdings auch ein paar Reben mit weißen Trauben, die dann eigentlich immer Granazza sind. Woher die Rebsorte stammt und wie sie in die Weingärten Zentralsardiniens kam, ist bislang unbekannt. Sie weist erstaunlicherweise keine Verwandtschaftsverhältnisse zu anderen sardischen Sorten auf und auch über internationale Beziehungen weiß man bisher nichts.

Früher (und auch heute noch oft genug) hat man sie ganz einfach mit den sie umgebenden roten Trauben mitvinifiziert. Mittlerweile – genauer seit 2002, als Giuseppe Sedilesu den Perda Pinta, eine erste reinsortige Version der Rebsorte in die Flasche brachte – wird sie gelegentlich ganz für sich alleine abgefüllt. Meist mit etwas Schalenkontakt vergoren, ergibt sie mediterran-kräuterige Weine mit einer milden Säure, denen es weder an Wucht, noch an Kraft und Alkohol mangelt.

Eine Auswahl

Giuseppe Sedilesu: Granazza Barbagia IGT
Giuseppe Sedilesu: Perda Pinta
Cantina Orgosa: Granatza
Cantina VikeVike: Barbagia IGT