MAGLIOCCO

Magliocco ist eine rote Rebsorte aus den kalabrischen Colline di Donnici, wo sie seit mehr als sechshundert Jahren zu Hause ist. Ihre ursprüngliche Heimat dürfte Griechenland sein. Wie so viele autochthone Rebsorten erlebte sie im 20. Jahrhundert ihre nahezu völlige Eliminierung. 

Ihre kleine Wiederauferstehung geht Hand in Hand mit der Neugründung einiger Mikroweingüter meist junger Menschen, die keine Lust mehr auf Rom, Mailand oder Neapel haben und in die Heimat ihrer Eltern oder Großeltern zurückkehren. Sie rekultivieren dort deren alte Weingärten und beschäftigen sich mit den einst wichtigsten Rebsorten ihrer Gegend. So wurde auch Magliocco wieder zum Leben erweckt, was angesichts ihrer ausgezeichneten Qualitäten mehr als erfreulich ist.

Magliocco ist eine eher unkomplizierte Sorte und recht resistent gegen Trockenheit. Das größte Problem mit ihr ist, dass ihre Beeren extrem dicht aneinanderwachsen. Das führt bisweilen dazu, dass die Beeren zwar außen reif sind, innen jedoch noch Zeit benötigen. Ein bisschen Erfahrung tut also gut. Die Lese ist generell spät und endet selten vor der letzten Oktoberwoche.

Magliocco funktioniert in vielen Stilistiken – legere-sommerlich und im Stahltank ausgebaut genauso wie seriös, gehaltvoll und mit ein wenig Holzeinsatz. Es macht als passito gute Figur und auch als rifermentato (Frizzante). Gute Magliocco haben für gewöhnlich samtig-weiche Tannine, eine angenehm tragende Säure, süße rote Beerennoten und einen floralen Unterton.

Eine Auswahl

Le Quattro Volte: Vivavì
Aspromonte Vini: Magliocco affinato in Anfora
L’Acino: Toccomagliocco
Cretapaglia: Strampalato
Giuseppe Calabrese: Terre Di Cosenza DOP Pollino Rosso Magliocco

Le Quattro Volta: Manca del Rosso (Rosé)
Serracavallo: Calabria Passito Rosso (Passito)