Es besteht wieder Hoffnung für das Frascati. Nach völlig verdientem Siechtum aufgrund der Produktion absolut untrinkbarer Weine hat man Ursachenforschung betrieben und zumindest eine ganz wichtige Entscheidung getroffen. Malvasia del Lazio oder (und eigentlich häufiger) Malvasia Puntinata ist nun endlich auch im Regulativ der DOC zugelassen und kann sogar reinsortig verwendet werden. Das ist insofern erfreulich, da Malvasia Puntinata zu den besten weißen Rebsorten der Region zählt – was man von Malvasia di Candia und Trebbiano Toscano, den bis dahin exklusiv verwendeten Rebsorten der Region, nicht wirklich behaupten kann (wobei es auch diesbezüglich in der Toskana mittlerweile Produzenten gibt, die daraus wirklich gute, meist in Kontakt mit der Schale vergorene Weine keltern).
Es braucht natürlich auch bei der Malvasia Puntinata Winzer, die sich entsprechend intensiv mit ihr beschäftigen – aber zumindest ist die Basis für ein Revival des Frascati gelegt. Jenseits des Regulativs der DOC und außerhalb der Region Frascati gibt es bereits einige beachtliche Beispiele: Ribelà macht einen etwas wilden aber sehr guten Malvasia Puntinata und auch die ersten Vinifikationen von Riccardi Reale sind mehr als vielversprechend. Carlo Noro lässt sie in eine exzellente Cuvée einfließen und auch im Fatia vom Palazzo Tronconi gibt sie den Ton an.
Malvasia Puntinata tendiert dazu, nicht allzu viel Säure zu haben, weshalb der richtige Lesezeitpunkt von elementarer Bedeutung ist. Die Sorte ist leicht aromatisch und hat oft eine gelbfruchtige und kräuterige Note, die durch längeren Maischekontakt noch verstärkt wird.