Trebbiano Spoletino gibt selbst erfahrenen Rebsortenforschern bisweilen Rätsel auf. Das liegt vor allem daran, dass man eigentlich nicht so recht weiß, welche sensorischen Attribute ihre tatsächlich zuzuordnen sind. Manche Beeren schmecken ausgesprochen aromatisch, andere wiederum sind eher neutral. Im Rebsortenführer von Slow Food wird sie zwar detailliert beschrieben (mittelgroße, zylindrische, kompakte Traube mit kugelförmigen Beeren, auf deren Haut sich während der Reifezeit kleine braune Punkte bilden), die Realität sieht aber doch oft ganz anders aus (Ian d’Agata, ein weitere wichtige Stimme unter den italienischen Ampelographen meint, dass er keine zwei Winzer kennt, deren Trebbiano Spoletino Trauben sich ähneln würden). Möglich ist folglich, dass es vom Trebbiano Spoletino mehr als nur eine Spielart gibt. Soweit die Unsicherheiten bezüglich der Rebsorte.
Sicher ist hingegen, dass Trebbiano Spoletino ausnahmslos in Umbrien wächst und die paar wenigen Weine, die mit einem gewissen Anspruch daraus gekeltert werden, quasi durch die Bank exzellent sind. Sie haben allesamt eine ausgewogene aber zupackende Struktur, einen gehaltvollen Körper, eine dichte Textur und viel Potenzial.