Matthieu Betemps ist in Saint-Christophe, ein paar Kilometer nordöstlich von Aosta zu Hause. In unmittelbarer Umgebung befinden sich auch die Weingüter Noussan und Grosjean, ein Ausflug in die kleine Ortschaft lohnt sich folglich. Matthieu ist jung, Jahrgang 1997, sein 1,3 Hektar großes Weingut hat er 2017 nach Beendigung der Landwirtschaftsschule ins Leben gerufen. 

In den südseitigen, meist auf Gletscherablagerungen basierenden und bisweilen recht steilen Weingärten beschäftigt er sich quasi ausschließlich mit den autochthonen Rebsorten der Region (Fumin, Mayolet, Petit Rouge), die er in Handarbeit hegt und pflegt. Hinzu kommt eine Anpflanzung mit Gamaret, einer Neuzüchtung aus dem nahegelegenen Wallis aus Gamay und Reichensteiner. Aus ihr keltert er im Verbund mit Fumin den Le Rêve. Zwei weitere Weine komplettieren das Programm, das in Zukunft sicher noch wachsen wird: der Mercì, sein Einstiegswein aus Petit Rouge und Mayolet und der expressive und würzige Torrette, in dem die hochspannenden Rebsorte Petit Rouge den Ton angibt. Alle Weine sind  spontan vergoren und weder geschönt noch gefiltert.

Le Rêve: Zu jeweils 50 Prozent aus Fumin und Gamaret. Stammt von Weingärten aus 600 und 750 Metern Seehöhe. Auf Moränenboden gewachsen. Wird teils in neuen und teils in dritt- und viertbefüllten Barriques ausgebaut. (ca. € 16)

Mercì: Cuvée aus Mayolet und Petit Rouge. Frisch, lebhaft und rotfruchtig. Ein Einstiegswein mit Trinkfluss und Tiefe. (ca. € 13)

Torrette: Matthieus derzeitiges Flaggschiff besteht zu 95 Prozent aus Petit Rouge, 5 Prozent steuert Gamay bei. Ausgebaut wird im Stahltank. Dunkle rote Frucht, würzig, balsamisch. Hat wie auch der Le Rêve einige Jahre Lagerpotenzial. (ca. € 20)